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Raumnot war in 50 Jahren der ständige Begleiter

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Raumnot war in 50 Jahren der ständige Begleiter

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    Kempten (az). - Am 7. März 1956 konnte man in der Allgäuer Zeitung diese Schlagzeile lesen: 'Kempten braucht eine Mittelschule für Knaben'. Wenige Monate später war es dann soweit: Mit Wirkung vom 1. September 1956 wurde in Kempten eine dreistufige staatliche Mittelschule für Knaben unter Leitung von Gründungsrektor Dr. Hellmuth Carl errichtet. Der Unterricht begann mit 71 Schülern, zwei Klassen und fünf Lehrkräften. So blickt die Schule jetzt auf 50 Jahre ihres Bestehens zurück. Rektor Hans Georg Fink hat wichtige Ereignisse aus dieser Zeit zusammengestellt. Der Start in Kempten gestaltete sich schwierig: Als Schulgebäude diente zunächst das alte Gebäude des Humanistischen Gymnasiums an der Fürstenstraße, erbaut 1863. In dem 'grünen Kasten' wurden die Räume anfangs noch mit Kanonenöfen beheizt. Mit dem Schuljahr 1962/63 wurde die Schule zur vierstufigen Mittelschule ausgebaut. Eine neue Herausforderung für die Lehrkräfte zeichnete sich ab, als die Schule 1964 zur Ausbildungsschule für Lehramtsanwärter ausgewählt wurde. Nach zehn Jahren Aufbauarbeit umfasste die 'Staatliche Realschule für Knaben Kempten' 13 Klassen mit 406 Schülern Einen Meilenstein in der Schulgeschichte markierte 1969 der Einzug in das heutige Gebäude an der Salzstraße, in dem vorher die Oberrealschule, das heutige Allgäu-Gymnasium, untergebracht war. 1914/15 errichtet, beeindruckt das Gebäude mit einzigartigen architektonischen und handwerklichen Leistungen und hebt sich von der Beton- und Glasstruktur moderner Schulbauten ab. Ab 1970 begann die Ausbau- und Renovierungsphase unter Leitung der Rektoren Lothar Baur und Erwin Deckert: So wurden Schallschutzfenster zur Salzstraße, Werkräume, Physik- und Chemieübungsräume eingerichtet, elektronische Schreibmaschinen installiert, Fassade und Innenräume optisch verschönert sowie die Pausenhöfe schülerfreundlich gestaltet. Die Einrichtung eines Fotolabors, der Beginn des Informatikunter-richts und der Umbau einer viel zu kleinen Turnhalle in eine repräsentative Aula mit Bühne ergänzten die Maßnahmen der Stadt.

    Zu 50 Jahren Schulentwicklung gehören auch pädagogische und schulorganisatorische Innovationen. Ab 1983/84 wurden in Besonderen zehnten Klassen an der Knabenrealschule auch Mädchen unterrichtet. Mitte der 80er wurde eine Schulspielgruppe gegründet, Bergwoche und 'Salt Street Boys' wurden aus der Taufe gehoben. Die Weichenstellung für die Zukunft der Realschule erfolgte 1994. Als eine der drei ersten Staatlichen Realschulen startete man den Schulversuch der sechsstufigen Realschule. Als Folge ergaben sich enorm ansteigende Schülerzahlen und ein höherer Bedarf an Lehrkräften und Klassenzimmern.2002/03 brachte eine weitere Zäsur: Zum einen wurde die Schule fortan generell für Mädchen geöffnet. Zum anderen erhielt die Schule den heutigen Namen Staatliche Realschule an der Salzstraße. Ungelöst blieb weiterhin die Raumproblematik. Auch Quereinsteigern aus dem Gymnasium drängten herein. Nach einigen 'Hilferufen' der Schule reagierten die Verantwortlichen der Stadt: Die MTA-Schule wurde ins Marstallgebäude verlegt. 2005 war die Raumnot etwas gelindert, nach wie vor ist sie aber vorhanden. Wieder sind vier Klassen in die Schwaigwiesschule ausgelagert worden. Trotz aller Probleme blüht das Schulleben weiter. Studienfahrten, , Skifreizeiten, religiöse Besinnungstage, Lese- und Kunstwettbewerbe Auftritte der 'Salt Street Boys', der Rockgruppe, der beiden Theatergruppen, die Schüler-Disco, freiwillige Betriebspraktika, der Einsatz von Tutoren und Streitschlichtern oder die Schülerfirma 'Gesunde Pausenverpflegung' sind einige zum Teil mit Preisen ausgezeichnete Beispiele. i Bei Festabend und Tag der Offenen Tür am 10. und 11. November will die Schule einen Eindruck von der Kreativität der Schüler und Lehrer vermitteln.

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