Rasseln, Trommeln, Tröten - alles, was Geräusche macht, bringt Kindern für gewöhnlich Spaß. Und kann eine tolle Möglichkeit sein, die Ferienzeit sinnvoll und lustig zu gestalten. Wenn die Kleinen dann ihre "Instrumente" noch selber herstellen können, ist der Freizeitspaß perfekt und kostet fast gar kein Geld. Ganz besondere Ideen dazu hat Elisabeth Luger aus Immenstadt. Die 20-Jährige leitet seit einem Jahr die "Krawallkiste" der Immenstädter Stadtkapelle und weiß genau, wie man mit alltäglichen Materialien Klangexperimente machen kann.
Der erste Schritt: Die passenden Gegenstände werden zusammengesucht. Das können Steine sein, Muscheln vom letzten Strandurlaub, Nägel aus Papas Werkstatt, leere Papprollen, Holzstöckchen, alte Joghurtbecher, Bastelpapier, Blumentöpfe - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Schon das gemeinsame Sammeln und Überlegen macht Spaß. Dann kann gewerkelt werden. Elisabeth Luger nennt einige Beispiele, was man nun mit den Materialien anstellen kann. Ganz einfach: Eine Rassel aus einem Joghurtbecher. Becher mit Reis füllen, einen Luftballon drüber spannen und bunt bemalen. Fertig ist der "Krachmacher". Oder ein so genanntes Kazoo: Klopapierrolle auf einer Seite mit Seidenpapier bespannen und dann laut rein brüllen. Oder eine Harfe aus einem alten Schuhkarton: An den Seiten Zahnstocher hineinstecken und dazwischen unterschiedlich große Haushaltsgummis spannen.
Je nachdem, wie stark die Gummis gespannt sind, entstehen unterschiedliche Töne. Der Karton dient dabei als Resonanzkörper.
Wichtig beim Basteln: Alle Instrumente können bunt bemalt und beklebt werden, so sehen sie auch gleich noch hübsch aus. Gegenüber gekauften Klangkörpern haben die selbst gefertigten Stücke neben dem preislichen noch einen weiteren Vorteil: "Die Instrumente sind selber gemacht, das ist ein wichtiger Punkt", sagt Elisabeth Luger. "Die Kinder können stolz darauf sein." Wesentlich sei, dass die Eltern auf die Interessen ihrer Kinder eingehen.
Manche Buben und Mädchen etwa "fahren total auf Trommeln ab" - warum also nicht verschiedenen Schlaginstrumente kreieren? Wenn die Kinder das machen dürfen, was sie interessiert, hat das auch einen pädagogischen Nebeneffekt: "Daraus entsteht das Verständnis für Musik", erklärt Luger.
Und noch einen Tipp hat die Fachfrau: Man kann die Klangexperimente mit Geschichten verknüpfen. Den Blumentopf, der zur Trommel umfunktioniert wird, kann man zum Beispiel mit Indianerszenen bemalen und dazu gleich Indianergeschichten erzählen. Das bringt doppelt Freude. Und so vergeht schnell ein ganzer Nachmittag wie im Flug.
Musizieren einmal anders: Sarah und Laura Möller, Lenya und Noa Steinberger mit selbstgemachten Instrumenten. Foto: Riccarda Gschwend