Langensteinbach (az). - Beim dritten Lauf zur Deutschen Enduro-Meisterschaft im sächsischen Langensteinbach (bei Dresden) holte sich der für den MSC Isny startende Thomas Ramsbacher aus Pleß den zweiten Platz und wurde ins Nationalteam berufen. Sein Mannschaftskamerad Thomas Günther hatte einen Defekt und landete auf Platz sieben. Nachdem vor einigen Wochen der erste Wettbewerb im 4-Stunden-Modus bei strömendem Regen den Umständen zum Opfer gefallen war und ohne Ergebnis abgebrochen wurde, konnte der Lauf in Sachsen trotz ähnlicher Witterungsbedingungen bis zum Ende gefahren werden. Trotzdem erreichten insgesamt nur 60 Fahrer überhaupt eine Wertung: zu zermürbend erwies sich die Strecke, die schon am Vortag mächtig nass gewesen war. In der Nacht kamen dann noch einmal sintflutartige Regenfälle hinzu. Zahllose Spurrillen und tiefe Pfützen kennzeichneten die Strecke. Nach einer Stunde hatte sich Ramsbacher schon dreimal festgefahren und sich nur unter Aufwendung aller Kraft wieder freischieben können. 'So kann das nicht weitergehen, habe ich zu mir selbst gesagt', meinte der Allgäuer anschließend. Er riss sich zusammen und kämpfte sich von Platz fünf nach vorn auf Rang zwei. Während die Konkurrenz zwei Boxenstopps zum Tanken einlegen musste, reichte Ramsbacher auf der Suzuki ein einziger Halt. Ob das aber letztlich ausschlaggebend war, bezweifelt Ramsbacher aber selbst: 'Bei dieser Witterung ging es nicht mehr um Sekunden, sondern um Minuten.' Mit dem zweiten Platz in der Tageswertung übernahm Ramsbacher auch den zweiten Platz in der Meisterschaftswertung und verbesserte sich im Deutschen Enduro-Championat, der Meisterschaft aller Klassen, auf den zehnten Gesamtrang. Zusammen mit seinen Erfolgen in den Läufen zur Europameisterschaft, wo er vor dem Finale ebenfalls auf dem sehr guten zehnten Platz sammelte Ramsbacher genügend Erfolge, um für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. So wird der Unterallgäuer bei den 'Sixdays', der Mannschafts-Weltmeisterschaft der Enduro-Fahrer vom 24. bis 29. September in der Tschechei, für Deutschland an den Start gehen.
Günther im Pech Besonderes Pech hatte Thomas Günther aus Waltenhofen: Quasi in der letzten Runde schliff ihm der Kettenschutz und die Kettenführung durch. Dadurch sprang die Kette ab und verkeilte sich am Motorgehäuse. Eine umfangreiche Reparatur war nötig, um den Antriebsstrang wieder frei zu bekommen. Im Ziel fehlten ihm dennoch nur 25 Sekunden, weshalb ihm die letzte Runde nicht gewertet wurde. Günther fiel dadurch auf den siebten Platz zurück. 'Ich war schon nach der ersten Runde klitschenass - und das blieb die gesamten vier Stunden so,' erinnert sich Ramsbacher nur ungern. Doch sein Einsatz hat sich letztlich gelohnt. Der nächste Lauf zur Deutschen Enduro-Meisterschaft findet am 1. September in Dachsbach statt.