Haldenwang(raf). - 'Wie lange bleibt ihr denn noch selbstständig?' Immer wieder hört Vorstandsvorsitzender Günter Schiebel von einzelnen Kunden diese Frage - und immer wieder antwortet er selbstbewusst: 'Solange es geht.' Dass es derzeit gut geht, das beweist laut Schiebel die Jahresbilanz 2003 der Raiffeisenbank Haldenwang. Erstmals in ihrer Geschichte übersprang die Bilanzsumme die 50-Millionen-Euro-Marke (plus 2,5 Prozent). Mit gerade mal drei Geschäftsstellen (Haldenwang, Börwang, Probstried) und 20 Mitarbeitern ist die Raiba Haldenwang eine der kleinsten Genossenschaftsbanken im Landkreis. 'Wir sind direkt vor Ort und bieten unseren Kunden zugleich die komplette Servicepalette', streicht Aufsichtsratsvorsitzender Anton Klotz heraus, was in seinen Augen die Stärke des Hauses ausmacht. Das reiche von der persönliche Anlageberatung bis zum immer begehrteren Homebanking. Für dieses Angebot muss das Institut gehörige Klimmzüge machen. 'Schließlich halten wir trotz geringer Auslastung die gleichen Spezialisten vor wie eine größere Bank', so Klotz. Und das koste Geld.
Dennoch: Die Kundenzufriedenheit bestätigt laut Schiebel, dass die Raiba auf dem richtigen Weg sei. So habe man 2003 knapp 50 neue Mitglieder gewonnen. Und die Höhe der Kundeneinlagen sei um gut sechs Prozent und damit 'überdurchschnittlich' angestiegen. Weit vorn (im bundesweiten Genossenschaftsvergleich auf Rang 18) liege die Raiba Haldenwang auch beim Bausparen. Dort agieren die Oberallgäuer im Verbund mit Schwäbisch Hall. Zitat Wir sind klein, aber fein. Denn wir können alles bieten, was auch die Großen bieten.} Günter Schiebel, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Haldenwang Verhalten verlief 2003 dagegen die Kreditvergabe (minus 1,3 Millionen Euro). 'Hier spüren auch wir einen konjunkturbedingten Rückgang, gerade im Mittelstand', so Vorstand Jürgen Krambs. Hinzu komme, dass kleine Banken hier besonders vorsichtig agieren müssten. Dennoch habe man gerade im Bereich des privaten Hausbaus vielen Kunden 'Brücken bauen' können, so Klotz.