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Raiffeisen bilanziert ein erfolgreiches Jahr

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Raiffeisen bilanziert ein erfolgreiches Jahr

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    Sonthofen/Oberallgäu (uw). Firmenpleiten, steigende Sozialausgaben, viele Kommissionen und wenig Taten selten hielt Deutschland laut Aufsichtsratsvorsitzendem Walter Kössel allgemein so negative Rückschau. Anders bei der Raiffeisenbank Oberallgäu-Süd e G: Dort freut man sich über ein erfolgreiches Jahr 2002 und die gelungene Fusion der Raibas Oberstdorf-Sonthofen und Immenstadt-Waltenhofen. Die neue Bank konnte sich auf dem Markt behaupten und liegt über dem Bayern-Schnitt. Das Betriebsergebnis könne sich sehen lassen, freute sich Kössel bei der Vertreterversammlung in Sonthofen und unterstrich die enge Verbindung der Bank mit dem Oberallgäu, seinen Menschen und Firmen. Die Bank betreut rund 45000 Kunden. Die über 16000 Mitglieder erhalten fünf Prozent Dividende. Das Betriebsergebnis (3,96 Millionen Euro) nutzt Schwabens viertgrößte Genossenschaftsbank vor allem, um Rücklagen zu bilden. Mit 967000 Euro Bilanzgewinn steigt die Bilanzsumme auf 626,8 Millionen. Doch nicht die Größe, sondern Effizienz und Ertragskraft sind für Vorstandsvorsitzenden Otto Schmid der Maßstab. Auch da glänzt die Bank, zumal sie nach dem Rating (Note A2) zu den Top 20 in Bayern zähle. Einzig beim Kreditvolumen liegt die Raiba unterm Bayernschnitt.

    Doch das ist vor allem in der Rückzahlung einiger Großkredite und der Umfinanzierung von Kommunaldarlehen begründet. Bedingt durch schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen unter einer handlungsunfähigen Bundesregierung sei in der Region die Investitionsbereitschaft zurückgegangen. Die laufenden Darlehen ständen dafür auf sehr soliden Beinen. Kritik übte Schmid an Großbanken: Sie würden sich aus der Verantwortung stehlen und die Kreditversorgung zunehmend regionalen Banken übertragen. Eine Kehrtwende gebe es auch im benachbarten Österreich. Hätten dortige Banken in den Vorjahren noch versucht, mit einer aggressiven Kreditpolitik gewachsene Geschäftsbeziehungen in unserer Region aufzubrechen, so seien sie nun offenbar kaum mehr bereit, den Firmen Darlehen zu gewähren. Der Rückzug von Großbanken aus Firmen- und Privatkundengeschäft ist für Schmid ein gravierender Managementfehler. Zugleich sei es Beweis für die Bedeutung der Genossenschaftsbanken: Denn die stellten zusammen mit den Sparkassen Kreditversorgung und Wettbewerb sicher. Laut Schmid muss die deutsche Kreditwirtschaft weiter auf diesen Säulen ruhen, will man nicht englische Verhältnisse: Auf der Insel teilen vier Banken den Markt unter sich auf man nennt sie die 4 fat cats (vier fette Katzen). Fusionen zwischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken oder auch eine Privatisierung von Sparkassen seien der falsche Weg. Einstimmig segnete die Versammlung Gewinnverwendung und Jahresabschluss ab, entlastete Vorstand und Aufsichtsrat. Neuer Aufsichtsrat ist Werner Pfefferle; im Amt bestätigt wurden Wilhelm Walcher und Helmut Wachter. Zugleich wurde der fusionsbedingt vergrößerte Aufsichtsrat auf zwölf Köpfe reduziert.

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