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Räuberbande zieht für Beutezüge durch Bayern

Gericht

Räuberbande zieht für Beutezüge durch Bayern

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    Räuberbande zieht für Beutezüge durch Bayern
    Räuberbande zieht für Beutezüge durch Bayern Foto: Alexander Kaya

    Das Landgericht Kempten hat einen 35-jährigen Mann wegen schweren Raubes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Als Mitglied einer Bande hatte der Angeklagte im Juni 2009 ein Geschäft in Lindau überfallen. Die Räuber bedrohten die Verkäuferin, fesselten sie mit Paketklebeband und nahmen Bargeld und einen Laptop mit. Die hohe Strafe erklärt sich aus zwei weiteren brutalen Überfällen, die die Bande in Franken verübte. Der Angeklagte war zuvor bereits vom Landgericht Würzburg zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der Lindauer Überfall fließt in die Gesamtstrafe mit ein.

    Der 35-jährige Rumäne legte vor Gericht ein Geständnis ab. Mit drei Mittätern sei er im Juni 2009 nach Lindau gefahren, um dort ein Geschäft auszurauben. Zwei Komplizen lenkten die Verkäuferin ab, während sich der Angeklagte mit einem weiteren Täter der Frau näherte. Als sich die Verkäuferin umdrehte, bedrohte sie einer der Männer mit einem großen Schraubenzieher. In der Umkleidekabine des Geschäfts fesselte sie der Angeklagte mit Klebeband an Armen und Beinen; auch den Mund verklebte er. Die Täter entwendeten Bargeld und den Laptop des Opfers, dem insgesamt ein Schaden von rund 600 Euro entstand.

    Der Angeklagte sagte, er und seine Mittäter seien mit dem Auto aus Rumänien nach Deutschland gereist, um hier "zu klauen und schnelles Geld zu machen". Am Tag vor dem Raub in Lindau hatte die Bande ein Juweliergeschäft in Nürnberg-Feucht überfallen. Auch hier wurde die Verkäuferin gefesselt. Allerdings mussten die Täter ohne Beute fliehen, da sie gestört wurden. Mit der Beute aus Lindau reiste das Quartett wieder nach Rumänien zurück.

    Zwei Wochen später machte sich die Bande zu einem erneuten Beutezug auf. In Würzburg spähten sie eine Goldschmiede aus. Als eine junge Auszubildende allein im Geschäft war, drangen der Angeklagte und ein 59-jähriger Mittäter in das Schmuckgeschäft ein. Sie schlugen die junge Frau, quälten sie mit einem Elektroschocker und fesselten sie. Mit Schmuck im Wert von 18000 Euro flüchteten die Täter. Sie wurden schon eine Stunde später von der Polizei geschnappt.

    Der Angeklagte bezeichnete sich als Mitläufer, der zu den Überfällen gezwungen wurde. Kopf der Bande sei der 59-Jährige gewesen. "Er hat die Pläne gemacht und die Aufgaben verteilt." Der 35-Jährige entschuldigte sich bei dem Opfer des Lindauer Überfalls. Aus den bereits abgeurteilten Fällen bildete das Gericht in seinem Urteil eine Gesamtstrafe von zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren gefordert.

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