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Rätselhafte Schönheit

Ausstellung

Rätselhafte Schönheit

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    Rätselhafte Schönheit
    Rätselhafte Schönheit Foto: anna kã–hl

    Seiner aktuellen Ausstellung in Kempten legt Bertram Schilling ein Zitat von Kurt Aebli zugrunde. Darin beschreibt der Schweizer Dichter Mexiko als ein unerforschtes Land, eine Insel im stillen Ozean ohne feste Verankerung, mit wechselnden Koordinaten und einer komplizierten Geografie. Die Bilder von Bertram Schilling im Kleinen Kunstforum 9 c der Familie Baur erinnern zunächst wirklich an eine solches Land. Sie wirken rätselhaft, wild, karg und sind von einer fremden Schönheit durchzogen.

    Im weitesten Sinne bezeichnet Bertram Schilling seine Mischtechniken als Landschaftsbilder. Aber es sind Landschaften, die es zu erschließen gilt. Abstrakte Formen, fließende Linien und dynamische Strukturen bilden wie aus einem sensiblen Chaos heraus weite Ebenen, gigantische Wasserflächen und sturmgepeitschte Landzungen. Alles scheint möglich und Schilling bedient sich dabei ungehemmt der gesamten Farbpalette. "Die Bilder sind aus den letzten 10 Jahren", erzählt der Künstler, dem Titel nicht so wichtig sind. "Hauptsache die Komposition stimmt." In Kempten zeigt er große Formate in Öl und Acryltechnik, komplexe Collagen und eine Reihe kleinerer Arbeiten in Schwarz-Weiß.

    Bertram Schilling bedient sich nicht nur völlig freizügig aller vorhandenen Farben, sondern mischt auch virtuos seine verschiedenen Arbeitstechniken. Er grundiert, collagiert, arbeitet mit der Spraydose, mischt Öl und Acryl, legt das Bild auf den Boden und hält es später hoch, damit die Farben verlaufen können. Es gibt keine feste Verankerung mehr und Schilling spricht zurecht von einer komplizierten Geografie. "Der Text von Aebli beschreibt meine Werkreihen sehr gut", meint der mehrfach ausgezeichnete Maler, dem es um fiktive und offene Landschaftsräume geht.

    Und auch die kleinformatigen Collagen lassen den Betrachter nach Luft schnappen. So voller Überraschungen und frischer Perspektiven stecken sie. Und zeigen einen Künstler und Konstrukteur, der die Gesetze der Statik und Dynamik einfach aushebelt und neu erfindet.

    Die Ausstellung in der Kemptener Hochvogelstraße 9 c ist vom 17. zum 24. Oktober täglich jeweils von 16 bis 18 Uhr, zu sehen. Bertram Schilling ist zu diesen Zeiten anwesend. Anschließend ist die Ausstellung bis Ende Dezember 2010 nach telefonischer Anmeldung geöffnet (0831/5656144).

    www.bertram-schilling.com

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