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Radfahren: Wenn die Weichteile zwicken Ergonomie auf dem Rad

Ergonomie

Radfahren: Wenn die Weichteile zwicken Ergonomie auf dem Rad

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    Radfahren: Wenn die Weichteile zwicken  Ergonomie auf dem Rad
    Radfahren: Wenn die Weichteile zwicken Ergonomie auf dem Rad Foto: aktiverleben

    Taubheitsgefühle im Schambeinbereich scheinen bei Radfahrern häufig verbreitet. Das muss allerdings nicht sein. Das Zauberwort heißt Sitzbein-Vermessung. Ergonomie wird künftig eine Art Qualitätssiegel für Radhändler werden – denn viel zu oft wird der Mensch ans Fahrrad angepasst, mit teils gravierenden Schmerzen im Hals-Nacken-Bereich, der unteren Brustwirbelsäule oder dem Becken. Dabei gibt es einfache, effektive Methoden rund ums Rad, die für mehr Komfort sorgen. Fahrradsattel, Lenker, Griffe: Das ganze Fahrrad muss passen, wie ein Paar Schuhe. Da jeder Mensch individuell gebaut ist, gibt es verschiedene Systeme von unterschiedlichen Herstellern, die sich der Ergonomie beim Radfahren angenommen haben. Ein zu schmaler Sattel drückt und führt zu gesundheitlichen Problemen im Damm- und Schambeinbereich. Der Sattelhersteller SQlab hat deshalb eine Methode entwickelt, um den Abstand der Sitzknochen zu messen und so die optimale Sattelbreite zu errechnen. Dieses Konzept hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt und es ist kaum mehr vorstellbar einen unvermessenen Sattel zu kaufen. Es geht um die Position auf dem Rad, die Hüftbeugung, die Sattelform und das menschliche Becken. Das Becken ist wie zwei Schaufeln aufgebaut, die eine konkave Öffnung nach vorne haben. Darunter laufen die Nerven und Weichteile, die sehr empfi ndlich auf Druck, vor allem auf dauerhafte Druckbelastungen, reagieren. Je sportlicher die Sitzposition, umso mehr wandert die Auflagestelle Sattel – Becken von den dafür geeigneten, tatsächlichen Sitzknochen zu den Schambeinknochen. Der Sattel kann somit schmäler sein. Die Auflagefläche bei den sehr sportlichen Sitzpositionen ist grundsätzlich kritisch und sollte nicht nur in der Mitte, sondern auch an den Schambeinknochen entlastet werden. Die unangenehmen Taubheitsgefühle treten als Symptom auf, wenn Nerven komprimiert oder/und schlecht durchblutet werden. Die Form, Höhe und entsprechende Position des Sattels sind also wesentliche Merkmale, um Druck von den Weichteilen zu nehmen. Bei einer Sitzhöckervermessung wird der Abstand der Sitzbeinhöcker gemessen und je nach Radfahrertyp mehr oder weniger Materialstärke zugerechnet. Daraus ergibt sich ein feststehendes Maß an einer Sattelbreite. Eine Rad-Ergonomie-Vermessung besteht aus der Vermessung von Körpergröße und Beinlänge. Danach wird mittels Beweglichkeitstests und Abfrage der individuellen Komfortansprüche des jeweiliges Radsportlers der richtige Rahmen ermittelt. Im nächsten Schritt werden Sattelhöhe, Sattelversatz und Lenkerposition eingestellt. Diese Feinarbeit nennt sich Bike-Fitting und ist absolut lohnenswert. Immerhin wird pro Stunde bis zu 6.000 Mal die gleiche Kurbelbewegung gemacht. Bei einer Tour von drei Stunden an zwei Tagen pro Woche kommen pro Monat rund 120.000 Umdrehungen zustande.

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