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Radeln mit künstlichem Rückenwind

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Radeln mit künstlichem Rückenwind

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    Radeln mit künstlichem Rückenwind
    Radeln mit künstlichem Rückenwind Foto: Archiv

    Radfahren ist für viele eine tolle Sache - solange es nicht bergauf geht oder einem der Wind entgegen bläst. Diese Probleme haben Radler mit Elektrofahrrädern, sogenannten E-Bikes, nicht. Sie müssen zwar noch in die Pedale treten, können aber einen Motor zuschalten, der sie unterstützt. Auch mit solchen Rädern kann sich jeder an unserer Aktion "Auf das Radl" beteiligen. Händler und Tourismusbranche sprechen von einem regelrechten Boom der E-Bikes. In der Region würden sich immer mehr Menschen ein solches Rad zulegen. Außerdem wird zurzeit ein Verleihnetz im Allgäu aufgebaut.

    "Die Nachfrage ist groß, wir können gar nicht so viele Räder nachbestellen, wie wir wollen", sagt Toni Voggel, der ein Radsportgeschäft im Oberallgäuer Fischen betreibt. Bestimmte Modelle seien erst ab Juli wieder zu haben. Voggel denkt, dass E-Bikes vor allem wegen der Nähe zu den Bergen so gut ankommen. "Hier geht es doch immer wieder bergauf", sagt er. Seit Herbst hat Voggel die Räder im Sortiment. Zuerst habe er vor allem Senioren als Zielgruppe ins Auge gefasst. "Aber es hat sich raus gestellt, dass auch junge Leute das wollen", sagt er. Eltern könnten damit etwa besser einen Hänger für ihren Nachwuchs ziehen. Auch Paare, bei denen einer auf dem Rad fitter ist als der andere, könnten mit dem E-Bike wieder besser gemeinsam radeln.

    "Wir versuchen das Klischee zu durchbrechen, dass der Hilfsmotor nur was für Ältere ist", sagt Christian Halbauer vom Radsport Trübenbacher in Bad Wörishofen (Unterallgäu). Seiner Ansicht nach ist so ein Rad in Zeiten steigender Spritpreise besonders gut für den Weg zur Arbeit. Dank des Motors käme man nicht so verschwitzt an. "Es ist ein neuer Schritt in der Fahrradentwicklung", sagt Halbauer. Er ist überzeugt, dass sich die Räder aufgrund ihrer spritzigen Fahrweise immer mehr etablieren werden.

    Um das E-Bike in der Region bekannter zu machen, hat sich Allgäu Marketing mit Movelo Allgäu-Schwaben zusammengetan. Movelo baut ein Netz im Allgäu aus: Ferien- und Kurgäste sollen sich die Räder bei ihren Gastgebern ausleihen können. Sie sollen zudem die Möglichkeit haben, an zahlreichen Stationen die Akkus zu tauschen, erläutert Erik Siemen von Allgäu Marketing.

    Diese Stationen sollen nach Möglichkeit regenerativen Strom benutzen. Laut Professor Dr. Monika Echtermeyer von Movelo Allgäu-Schwaben gibt es zurzeit 90 solcher Anlaufstellen im Allgäu. "Das Allgäu entwickelt sich derzeit zum Hotspot der Elektromobilität in Deutschland", sagt sie. Zurückzuführen sei das auch auf das Interesse der Hotellerie in der Region. (fe)

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