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Rabenschwarze Englischstunde

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Rabenschwarze Englischstunde

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    Viele Leichen und lädierte Lachmuskeln beim neuen Stück des Buchloer Kolping-Theaters Buchloe Bei der Prämiere des Theaterstücks 'Kille Kille' des Briten Derek Benfield gab es am Freitag im Kolpinghaus viele Tote und jede Menge lädierte Lachmuskeln. Die Zuschauerschar im fast ausverkauften Kolpinghaus amüsierte sich über die von Manfred Dempf in Szene gesetzte Komödie britisch-königlich.

    Etwas stimmt nicht mit dem Haus von Andrew (köstlich: Reinhold Lappat) und Jane (Margot Schmalholz): Egal, ob Fensterputzer, Gasableser oder Elektriker, wer immer bei den beiden einen Hausbesuch abstattet, muss um Leib und Leben fürchten. Es ist das Haus, ein Fluch scheint darauf zu lasten. Zu Beginn des Stückes sind es schon sechs Tote. Es wird nicht dabei bleiben. Frank (Debüt für Tobias Wölfle), Freund der Tochter des Hauses (Yvonne Millekat) beschleicht der Verdacht, seine Schwiegereltern in spe könnten für die auffallend hohe Sterblichkeit verantwortlich sein. Eine grausame Entdeckung bestätigt dies scheinbar.

    Munteres Verwirrspiel

    Jetzt beginnt ein munteres Verwirrspiel: Frank wähnt den Vikar (Max Walter), der seinen Antrittsbesuch in besagtem Haus macht, in höchster Lebensgefahr. Er versucht ihn unter Auslassung sämtlicher Anstandsregeln aus dem vermeintlichen Killerhaus zu schaffen, was ihm aber dank der schusseligen Sarah, Andrews Schwester (herrlich zerstreut: Brigitte Müller), nicht gelingen will. Als sich zu allem Überfluss auch noch Franks Eltern (Sigrid Holuba und Josef Schmalholz) ankündigen, ist das Chaos perfekt.

    Vor allem Reinhold Lappat als Andrew besticht durch seine quirlige Darstellung eines ironischen Briten, der reichlich zu tun hat, alle seine Leichen im Keller zu vertuschen. Die Aufführung, mit der die Kolping-Theatergruppe erstmals das Genre der Mundartstücke verlässt und sich der schwarzen Komödie zuwendet, zeichnet sich durch viel Liebe zum Detail aus: Der Brite im Business-Anzug liest den 'Guardian', der Garten ist mit echter Flora bestückt und sogar den Ehering an der Hand des Buchloer Stadtpfarrers in der Rolle des Ehemannes hat man nicht vergessen. Die um Exaktheit bemühte Maske und einige interessante Theatereffekte, wie etwa die Schattenspiel-Szene, runden den gelungenen Theaterabend ab. So wurde das Engagement der Truppe am Ende des Stückes mit viel Applaus gewürdigt. Wer wissen will, wie viele Leichen am Ende wirklich in Andrews Haus versteckt sind, der hat an den folgenden drei Wochenenden jeweils am Freitag und am Samstag noch Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen. Aber Vorsicht: achten Sie auf ihren Weg und vermeiden sie achtlos liegen gelassene Gegenstände. Jörg Lenuweit

    i Weitere 'Kille Kille'-Vorstellungen sind am 19., 20., 26. und 27. April sowie am 3. und 4. Mai. Beginn jeweils 20 Uhr im Kolpinghaus. Vorverkauf noch bis 26. April bei Familie Barthelmes, Telefon 0 82 41/35 70. Nach dem 26. April läuft der Kartenverkauf über die Familie Hörmann.

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