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Pünktlichkeit zwischen Memmingen und Lindau soll besser werden

Wenig Platz für viele Züge

Pünktlichkeit zwischen Memmingen und Lindau soll besser werden

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    Immer wieder sorgt die Bahnstrecke Memmingen – Leutkirch – Kißlegg – Wangen – Lindau für Ärger. (Symbolbild).
    Immer wieder sorgt die Bahnstrecke Memmingen – Leutkirch – Kißlegg – Wangen – Lindau für Ärger. (Symbolbild). Foto: David Yeow

    Immer wieder sorgt die Bahnstrecke Memmingen – Leutkirch – Kißlegg – Wangen – Lindau für Ärger. "Reparatur an einem Signal" oder "Vorfahrt eines anderen Zuges" gehören beinahe zur Tagesordnung. Der Hauptgrund warum es aber immer wieder zu Verzögerungen kommt, ist das generelle Problem, dass besonders die Strecke zwischen Memmingen und Hergatz zu wenig Kapazität hat, für das was man ihr zumutet. Wie "bodo" in einer Pressemitteilung mitteilt, soll sich das in Zukunft bessern. 

    Mehrere Fehlerquellen 

    Die Strecke zwischen Memmingen und Hergatz verläuft Eingleisig, und die Bahnhöfe mit Ausweichgleisen, an denen sich die Züge begegnen können, liegen teilweise weit auseinander. Außerdem herrscht ein großer Druck im Fahrplan, denn Fernverkehrszüge fahren hier ebenso wie Nahverkehrs- und Güterzüge. Die Folge: Schon kleinere Verspätungen einzelner Züge führen häufig dazu, dass das gesamte Fahrplangefüge ins Wanken gerät. Und Verspätungsursachen gibt es viele: Züge, die bereits Verspätungen von anderswo mitbringen, technische Probleme an Fahrzeugen, Signalen, Weichen oder Bahnübergängen. Oder Güterzüge, die mit eiliger Fracht unterwegs sind und daher Vorrang haben. Im Einzelfall kann es sogar geschehen, dass eine einzelne Störung so viele Folgeeffekte nach sich zieht, dass erst die nächtliche Betriebsruhe wieder Ordnung ins System bringt.

    Immer mehr Fernzüge und Güterverkehr 

    Mit dem Beschluss, die Strecke als Teil der internationalen Achse Zürich – München zu elektrifizieren, war ihre Zukunft zwar gesichert, doch etwa in den Wiederaufbau stillgelegter Gleise wurde nicht investiert. Stattdessen musste die Strecke ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 einen großen Zuwachs an Fern- und Nahverkehrszügen verkraften. Kurz darauf entdeckten auch immer mehr Güterverkehrsunternehmen die nun elektrisch befahrbare Route für ihre Transporte aus und in Richtung Vorarlberg beziehungsweise Schweiz. Mit Blick auf diese Überlastungssituation sagen Kritiker, dass es sinnvoller gewesen wäre, die etwas längere und steigungsreichere, dafür aber durchgehend zweigleisige Strecke über Kempten zu elektrifizieren – oder aber dass es zumindest notwendig gewesen wäre, abgebaute Gleise zwischen Memmingen, Kißlegg und Hergatz zeitgleich mit der Elektrifizierung wieder aufzubauen.

    Intensive Gespräche werden geführt 

    Laut der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Namen des Freistaats Bayern die Nahverkehrszüge auch auf der Strecke Memmingen – Kißlegg – Lindau bestellt, lag die Pünktlichkeit im so genannten "E-Netz Allgäu", das die Gesamtstrecke München – Memmingen – Lindau umfasst, im Dezember 2021 bei lediglich 72,2 Prozent. Im März 2022 betrug sie immerhin 88,4 Prozent. Das Verkehrsunternehmen Go-Ahead, das die Nahverkehrszüge auf dieser Linie betreibt, sei aber meist nicht selbst für die Verspätungen verantwortlich, sondern sei von den Auswirkungen anderer Ereignisse betroffen. Um die Pünktlichkeit zu verbessern, befinde sich die BEG derzeit in intensiven Gesprächen mit Go-Ahead, der Deutschen Bahn als Betreiberin der Streckeninfrastruktur und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Auch die Betreiber der Fernverkehrszüge sollen einbezogen werden.

    Pünktlichkeit soll verbessert werden 

    Mit den fabrikneuen Zügen von Go-Ahead gibt es seit Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember zwischen Memmingen und Lindau einen zeitgemäßen Nahverkehr im Stundentakt. "Ich hoffe, dass die Pünktlichkeit noch besser wird, auch was die Anschlüsse angeht", sagt Jürgen Löffler, Geschäftsführer des bodo-Verkehrsverbunds, auch mit Blick auf das 9-Euro-Ticket, das von Juni bis August noch mehr Fahrgäste in die Züge locken wird.

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