Kempten (buc). Karl-Heinz Brunner setzt auf Motivation. Bei sich, bei den Mitarbeitern, den Kunden. Vor allem bei den Kunden. 'Bei uns sind Sie der König': Das bekommen die nicht nur im Prospekt zu lesen, sondern auch in die Hand gedrückt. Als hölzerne Schachfigur. 'Das kommt doch besser an als Kugelschreiber zu verschenken', schmunzelt Brunner, der vor zehn Jahren mit Ulrich Müller die Firma Secum Arbeitsschutz gegründet hat. Angefangen haben Müller und Brunner in Kempten als Zwei-Mann-Betrieb, heute führen die beiden eine in ganz Süddeutschland tätige Firma mit zehn Mitarbeitern. Ihr Aufgabengebiet ist mit den Jahren größer geworden, denn auch die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz der Menschen am Arbeitsplatz sind gewachsen. Dass diese Vorschriften überwacht, umgesetzt und eingehalten werden, gehört zu den Dienstleistungen, die Secum anbietet. Viele Unternehmen setzen da auf eigene 'Fachkräfte für Arbeitssicherheit'. Viele beauftragen aber auch Spezialisten von außen, denn: 'Die sind nicht betriebsblind, geraten nicht in einen Interessenkonflikt, sondern arbeiten professionell und neutral', meint Brunner. Arbeitsschutz - das ist inzwischen ein weites Feld. Sicherheitstechnik, Qualitätsmanagement, Arbeitsmedizin, Unfallverhütung, Lärmmessung, Brand- und Umweltschutz oder Betriebssicherheit gehören dazu: 'Das fängt beim richtigen Sitzen, Tragen oder Heben an, geht vom korrekt eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz bis hin zu allen Aspekten der Sicherheit beim Bau und im Handwerk'. Im Allgäu, ist Brunner sicher, sei Secum wohl das einzige Unternehmen mit einer so umfassenden Angebotspalette.
Seminare stärker gefragt Etwa 600 Kunden betreut die Kemptener Firma. So ist sie für die Baustellenkoordination am Forum Allgäu zuständig - ein Mammutprojekt. Auch beim neuen Kemptener Bad ist ihr Wissen gefragt. Freilich macht's Secum auch ein paar Nummern kleiner, etwa beim Umbau des Kornhausplatzes. 'Unser Hauptklientel sind Firmen mit 20 bis 100 Mitarbeitern', sagt Brunner. Aber auch größere Unternehmen sichern sich Dienst und Wissen von Secum: So finden sich sämtliche Raiffeisenbanken im Allgäu in ihrer Kundenkartei, haben sich rundum beraten lassen von der Mitarbeitersicherheit bis zum richtigen Verhalten bei einem Überfall. Auch etliche Schulen, Kindergärten und Spielplätze zwischen Ulm und Lindau werden von den Secum-Spezialisten beraten und betreut. In den letzten Jahren sind Schulungen immer stärker gefragt. Neben Klassikern wie Qualitätsmanagement oder Sicherheitsbeauftragter stehen heute auch Themen wie Kommunikation, Workshops für Führungskräfte und Motivation auf dem Programm. Das, ist Brunner überzeugt, werde auch in Zukunft so bleiben, denn: 'Die meisten Unternehmer haben erkannt, dass sie auf dem Markt nur mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern Bestand haben können.' So ist das Schulungszentrum ein wichtiger Raum im Secum-Haus in der Lindauer Straße. Hier werden nicht nur monatlich an die 100 Seminarteilnehmer unterrichtet. Auch die Secum-Mitarbeiter selbst treffen sich dort regelmäßig, um Verbesserungen zu besprechen, um sich gegenseitig anzuspornen. 'In den letzten zehn Jahren hat keiner von ihnen wegen Krankheit gefehlt', sagt Brunner stolz. Wie gesagt: Er setzt auf Motivation. Nicht nur bei den Kunden, auch im eigenen Betrieb.