Gegen Regierungspläne - Einbußen beim Einkommen befürchtet Lindenberg (sza). Der Deutsche Apothekerverband rief gestern zum Protest auf. Das Echo in Lindenberg war aber schwach. Nur eine der fünf Apotheken verhängte ihre Schaufenster, um gegen drohende Einnahmeausfälle zu protestieren..
Grund der Besorgnis sind Pläne der Bundesregierung, wonach Apotheken den Krankenkassen Zwangsrabatte einräumen sollen. Der Verband rechnet in diesem Fall mit Entlassungen und Schließungen von Apotheken. Die verhängten Schaufenster sollen verdeutlichen, welche Lücken dann entstünden. In Lindenberg beteiligte sich nur die St. Ulrich- Apotheke an der Protestaktion. 'Es geht absolut um meine Existenz', sagt Inhaberin Ulrike Kantor. Die Pläne bedeuten eine 'drastische Verminderung des Einkommens'. Schon jetzt werfe eine Apotheke immer weniger Geld ab, Urlaub könne sie sich schlichtweg nicht leisten. Die Bären-Apotheke wollte mitmachen, doch die verprochenen Plakate und Flugblätter des Verbandes blieben aus, so Inhaber Erwin Henn. Und ohne Informationsmaterial mache der Protest keinen Sinn. Isolde Ehrhardt von der Stadt-Apotheke hatte sich ebenfalls die Teilnahme überlegt. Aber weil sie im Vorfeld viel Kritik von Kunden für die anstehende Aktion erntete, verhängte sie ihre Schaufenster nicht. Karl-Heinz Deffner von der Berg-Apotheke hält das Anliegen des Verbandes für sinnvoll, stößt sich aber an der 'komischen Art' des Protests. Nicht dabei ist auch die Raphael-Apotheke.