Was übers Jahr so passiert, das hat Pater Andrew, alias Andreas Fichtl, sich notiert und am Freitagabend als Fastenprediger den Besuchern des Starkbieranstichs der CSU Pfronten im Pfarrheim serviert. Zur Einstimmung auf den heiteren Abend trug auch die Mundartdichterin Johanna Hofbauer unter anderem mit ihrem Gedicht übers Skifahren bei. Seinen Segen gab auch Don Camillo Corleone, alias Wolfgang Goldstein, für reumütige Steuersünder, assistiert von Christel Kaltenbach als Donna Ratzebuzz.
Mit den Worten "So viele Leute da - alles CSU? Da sehe ich Schwarz!", begrüßte Pater Andrew die über 350 Gäste im Pfarrheim. Schwarz indes war auch das viele Pulver, mit dem der Fastenprediger eine Stimmungsrakete nach der anderen zündete. Ob geplanter Wohnmobilplatz, Schaukäserei, Dröhnodrom Hirsch Inn oder die Erweiterung des Burghotels Falkenstein, bei der die Stadt Füssen Gebietsansprüche stellt: Pater Andrew hatte immer eine hintersinnige Lösung parat. Frustriert sind die "Stoininger" über ihren Brunnen, den nun im Sommer ein "selber gmochtar Fuirwehrmo" ziert oder die Dorfer, die die "Selbstbedienung der Fischreiher am Dorfweiher", nicht gut heißen. Tempo 30 ist vom Tisch und auch der Verkehrsverein "hat sich selber aufgelöst".
Mit der Friedhofsatzung "miasset dGräber nu kürzer were, o wenn a war a gueter Beter, um 55 Zentimeter. Verbreitert wird der Grababstand, für dWürm isch des ja allerhand, die brauchet an Reiseproviant". Prost Gemeinde, Prost Pater Andrew: So klang der Pointenverstärker viele Male an diesem Abend.
Bei der Einweihung der neuen Orgel "do hot die ganze Kirche bebt, mi wunderts, dass der Putz noch hebt. Hoffentlich macht die Maschi(ne) der Fröschen noch it glei mea hi. Böse Zungen land doch wisse, die alte häb er aufm Gwisse". Der Zirkus mit der KönigsCard, "wo mir doch gar koin König hand" da gibt es eine Streiterei weil "ins Hallebad kommsch scho it nei, aber in Oberammergau do kosch zum Schwimme gau". Auch Kurdirektor Jan Schubert bekam sein Fett ab "da schau an, Schubert Jan, hat nicht oft einen Plan, andern Job hätt mer doch, nämlich als Fernsehkoch".
Nach zwei Stunden buntem Programm, musikalisch begleitet von den Drei Chefs und Marco Wanner, wollten die Besucher den Fastenprediger nicht gehen lassen. Sie schmetterten bei den Singspielen kräftig den Refrain mit "So ischs in Pfronte - ja so isch es bei eis". Als stürmisch geforderte Zugabe präsentierte Pater Andrew das "Gschöner Lied" bei dem klar wurde, dass der Sommer laut des 100-jährigen Kalenders dieses Jahr in Gschön - Pfrontens Sibirien - auf einen Freitag fällt. Oder: "Selbst wenn es durch Klimawandel 70 Grad wärmer wird, do hinda es no jeden friert."