Vor den Fenstern hängen Spinnweben, das Glas einiger Laternen ist zersplittert, im Hotel liegt eine vergilbte Speisekarte mit D-Mark-Preisen. Verlassen liegt das frühere Feriendorf Saarland auf dem Kinberg da. Es befindet sich in einer Art Dornröschenschlaf. Möglicherweise wird es aber in absehbarer Zeit wieder zum Leben erweckt. Scheideggs Bürgermeister Ulrich Pfanner ist jedenfalls „vorsichtig optimistisch“, dass sich in der Sache etwas bewegt. Ein Projektentwickler soll im Frühjahr ein Konzept für die Nutzung des Dorfes vorlegen. Mit an Bord hat er einen Betreiber. Seit fast zwei Jahrzehnten stehen das kleine Hotel und mehr als 30 Bungalows leer. Vorangegangen waren mehrere Besitzerwechsel. Immer wieder gab es Pläne für Erweiterungen, Investitionen, auch die Idee für einen Campingplatz tauchte auf. Verwirklicht wurde keine der Vorstellungen. Vereitelt haben sie nicht zuletzt die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der letzte Eigentümer musste Insolvenz anmelden. Die Gemeinde hat das weitläufige Areal im Jahr 2012 gekauft. Das Gelände ist gut 13 Hektar groß. Was dort geschehen kann, bestimmt ein Bebauungsplan. Er schreibt eine Nutzung für touristische Zwecke vor. Baulich nutzbar sind 5,5 bis sechs Hektar, also knapp die Hälfte des Gesamtareals. Der Rest sind Wiesen und Wald.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Samstagsausgabe des Westallgäuers vom 01.09.2018. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper