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Projekt im Immenstädter Bildungshaus soll Migrantenkinder fördern

Integration

Projekt im Immenstädter Bildungshaus soll Migrantenkinder fördern

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    Projekt im Immenstädter Bildungshaus soll Migrantenkinder fördern
    Projekt im Immenstädter Bildungshaus soll Migrantenkinder fördern Foto: dpa

    Jungen Menschen mit Migrationshintergrund beim Lernen helfen, damit sie etwas erreichen und einen guten Platz in unserer Gesellschaft finden: Das ist der Zweck eines Projekts, das im Mai im Bildungshaus des türkisch-islamischen Kulturvereins in Immenstadt starten soll. Jetzt werden freiwillige Helfer gesucht, die die Kinder und Jugendlichen an der Hand nehmen.

    36 Schüler der Klassenstufen 1 bis 9 warten auf die Hilfe solcher "Integrationslotsen", sagt die die Migrationsbeauftrage des Landkreises, Miriam Jabbar-Duran. Sie bereitet das Projekt vor - gemeinsam mit dem Jugendmigrationsdienst des Erziehungs- und Jugendhilfeverbunds (EJV) Kempten, der Freiwilligenagentur Oberallgäu und dem Kulturverein. Eine Fachkraft des Bildungzentrums Friedrich aus Untermaiselstein soll die pädagogische Basis bieten und mit den ehrenamtlichen Helfern die Kinder betreuen.

    Wer sich als "Lotse" engagieren will, sollte sich ein halbes Jahr (oder länger) an einem Nachmittag pro Woche zwei Stunden (oder mehr) Zeit nehmen. Helfen könne praktisch jeder: Ältere Schüler ebenso wie Rentner, Hausfrauen oder Facharbeiter. Und wenn sich gelernte Lehrer gleich welcher Nationalität melden würden, "wärs prima", meint Monika Graf (Freiwilligenagentur).

    "Um einem Grundschulkind zu helfen, muss man kein Lehrer sein", stellt Duran klar. Auch besondere Sprachkenntnisse brauche man nicht: "Die Kinder sind hier aufgewachsen, die können teilweise besser deutsch als türkisch", weiß Sevdat Karakas (Kulturverein). Aber: Dass man sich unterhalten kann, bedeute nicht, dass man auch die Grammatik beherrscht, oder dass man eine Textaufgabe in Mathematik versteht. Karakas: "Oft hängts nicht an der Lösung, sondern am Textverständnis. Die Kinder wollen zuhause Hausaufgaben machen, und verstehen es nicht." Solche Probleme kennen viele Kinder. Aber bei Migranten können die Eltern oft nicht helfen.

    Die Räume im Haus des Kulturvereins, der 2009 mit dem schwäbischen Integrationspreis ausgezeichnet wurde, stehen kostenfrei zur Verfügung. Mobiliar und Computer hat der Landkreis finanziert. Die laufenden Kosten will man aus dessen Integrationsfonds (5000 Euro) und einem Beitrag der Stadt Immenstadt (3000 Euro) decken.

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