Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

"Produkte mit Seele" von Nonnen und Mönchen

Allgäu

"Produkte mit Seele" von Nonnen und Mönchen

    • |
    • |
    "Produkte mit Seele" von Nonnen und Mönchen
    "Produkte mit Seele" von Nonnen und Mönchen Foto: martina diemand

    Ermengerst/Wiggensbach Weit und breit kein Kloster. Dennoch prangt das Schild "Klosterladen" in der Mariabergstraße in Ermengerst. Auf nur 12,5 Quadratmetern bieten Inhaber Jan Rahn und seine Frau Andrea Selbstgemachtes aus 18 Klöstern. In klare Folie verpackte Frischei-Nudeln der Benediktinerinnen-Abtei St. Gertrud sind darunter, aber auch dunkle Flaschen mit Kräuterlikör aus dem Kloster Ettal, Rotwein der Schweizer Benediktinerabtei Einsiedeln oder Tagescreme des Trapistenabtei Maria Wald. "Es sind ehrliche Produkte", ist die Meinung des 46-Jährigen. "Sie haben Seele". Und der Klosterladen dürfte in seiner Art einzigartig in der Gegend sein.

    "Wechsel von Gebet und Arbeit"

    Seit seiner Jugendzeit ist der ehemalige Ministrant, der in Berlin aufwuchs und später im Rheinland lebte, Klöstern eng verbunden. Immer wieder nutzt Jan Rahn dort die Gelegenheit zu Einkehrtagen. "Es gibt nichts Schöneres, als sich in den Tagesablauf eines Klosters einzulassen, im Wechsel von Gebet und Arbeit zu leben." Es imponiert dem Speditionskaufmann, dass sich viele Klöster selbst versorgen. "Und da sie keine Kirchensteuer bekommen, müssen sie sich auch selbst finanzieren." Ein Besuch im schönen Verkaufsraum des Klosters Roggenburg bei Ulm hat den Ermengerster inspiriert, selber ein kleines Geschäft zu eröffnen. Rahn fungiert als Zwischenhändler, betreibt den Klosterladen im Nebenerwerb. Seine Frau Andrea unterstützt ihn tatkräftig.

    Der Familienvater liebt die Atmosphäre der Klöster. Seine Ware holt er meist persönlich ab. Tees, Weine, Liköre oder Fruchtgelees haben zwar kein Ökosiegel, "sind aber naturbelassen." Im Mini-Laden, der auch eine reiche Auswahl an CDs mit gregorianischen Gesängen bietet, gibt es Platz zum Verweilen an einem kleinen runden Tisch. Jan Rahn: "Ich freu mich auch, wenn jemand zum Plaudern kommt."

    Haben denn schon Pilger den Weg in den Laden gefunden? Die Route des Jakobswegs führt schließlich an Ermengerst vorbei. "Anfangs dachte ich auch, dass Pilger vorbeikommen werden, aber wahrscheinlich haben sie eher das Vorankommen im Blick," mutmaßt der Ladeninhaber und blickt auf das Schwarz-Weiß-Foto eines still gelegten Klosters. Darauf prangen die lateinischen Worte "bonum perfrui verum cognoscere" zu deutsch in etwa "Genieße das Gute, um das Wahre zu erkennen.

    " Rahn gießt Kräuterlikör in zwei kleine Gläschen und sagt. "Nach einer alten Rezeptur, ist appetitanregend und gut für den Magen, - zum Wohl."

    Öffnungszeiten des Klosterladens in Ermengerst: Dienstag und Donnerstag 14 bis 18.30 Uhr; samstags 10 bis 14.30 Uhr; Internet: www.der-klosterladen.org

    >

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden