Am Dienstag will die Regisseurin zum ersten Mal die ganze Oper in einem Ablauf sehen. „Es wird Fehler geben“, sagt Juana Inés Cano Restrepo zu den jungen Sängerinnen und Sängern, die sich um sie scharen. „Das ist nicht so schlimm. Wir haben noch gut eine Woche bis zur Premiere.“ Trotzdem erwarte sie volle Konzentration. „Und zwar nicht nur in den lustigen Szenen, sondern auch in denen, die ihr nicht so gerne mögt. Dort könnt ihr beweisen, was ihr drauf habt.“ Bevor alle auf die Kurhausbühne gehen, fragt Cano Restrepo in die Runde: „Hat jeder seine Gummistiefel?“ Stiefel spielen keine unwichtige Rolle in der Geschichte von Pollicino und seinen Brüdern, die von ihrem Vater, einem armen Holzfäller, im Wald ausgesetzt werden. Das ganze Drama fängt gewissermaßen mit einem Stiefel an, genauer gesagt einer Stiefelsohle, die die Mutter zerschnitten und in Regenwasser gekocht, mit Nussschalen gewürzt und ihrer Kinderschar als Rüben aufgetischt hat. Da wird der hungrige Nachwuchs rebellisch und probt den Aufstand. „Diese Rüb’ ist keine Rübe“ singen die Kinder und bedrängen mit wütend funkelnden Augen ihre Eltern.
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