Hawangen | py | Gleich zu Beginn der Bürgerversammlung in Hawangen entschuldigte sich Bürgermeister Martin Heinz dafür, dass das Treffen solange auf sich warten lassen habe. "Die Aufgaben- und Maßnahmenfülle hat in den letzten Jahren die Grenzen eines ehrenamtlichen Bürgermeisters überschritten", sagte er zu den zahlreich erschienen Bürgern. Das Mitteilungsblatt habe jedoch sichergestellt, dass alle über die Vorgänge in der Gemeindepolitik informiert gewesen seien.
In seinem Rechenschaftsbericht ging Heinz auf die für eine Gemeinde mit 1330 Einwohnern "außergewöhnlich großen Investitionen" ein. "Die neue Mehrzweckhalle findet höchste Akzeptanz und Zustimmung", sagte er. Die Kosten für die Halle seien nicht höher ausgefallen, als erwartet. Lediglich durch Zusatzmaßnahmen wie die Ausziehbühne und die Außenanlagen seien statt sechs Millionen Euro letztendlich 7,2 Millionen aufzubringen.
Das Gewerbegebiet wurde nach Heinz Worten in bester Zusammenarbeit mit den Betroffenen großzügig erweitert. Heinz dankte den Inhabern der Firmen Hundegger, Kollinger und Plersch. "Mit ihnen ist unser Gewerbegebiet gesichert.
" Außerdem, so der Bürgermeister, stehe er mit einem weiteren Ansiedlungsinteressenten in Kontakt. Investiert habe die Gemeinde ferner in die Bachufergestaltung am Mühlenweg, in den Kindergarten und die Generalsanierung der Schule.
"Solide finanzielle Situation"
Die finanzielle Situation Hawangens, sagte der Bürgermeister, sei solide. Die Einnahmen, die vor allem über die Gewerbesteuer erwartet würden, "lassen uns die Verschuldungen gut schultern". Eine Pro-Kopf-Belastung von 2128 Euro sei im Vergleich zu anderen Gemeinden vertretbar.
In den kommenden Jahren muss sich Hawangen laut Heinz mit dem Hochwasserschutz auseinandersetzen. Landrat Hans-Joachim Weirather appellierte in dieser Sache an die Bürger, das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens abzuwarten. "Der Hochwasserschutz an der Günz ist kein Problem einer einzelnen Gemeinde", erinnerte Weirather. Außerdem sagte er: "In Hawangen trifft es nicht den Ort, sondern einzelne Grundbesitzer."
Zur Sprache kam auch der Ausbau der früheren Bahntrasse zu einem Fahrradweg. Die Planungen dazu liefen, sagte Weirather. Außerdem gab Heinz bekannt, dass der Neubau eines Feuerwehrhauses von der finanziellen Entwicklung der Gemeinde abhänge.
In der Diskussion meldete Gemeinderat Klaus Bitzer wegen der "hohen Verschuldung" Bedenken an. Er fand dafür jedoch wenig Zustimmung. Burkard Koop wies auf die gefährliche Verkehrssituation in der Hawanger Bahnhofstraße hin: "Das Verkehrsaufkommen ist so groß, dass es vor allem für Kinder und ältere Bürger eine Gefährdung darstellt. Hier muss etwas getan werden." Andere schlossen sich dieser Meinung an.