"Toll", "Wahnsinn", "verrückt": Solche Äußerungen waren am Samstag und Sonntag immer wieder in Oy-Mittelberg zu hören. Dort hatte das Unternehmen "Primavera" sein neues Geschäftshaus für die Besucher geöffnet. Und es kamen Tausende, um sich das nach dem Feng-Shui-Prinzip erbaute Gebäude anzuschauen. Zur Feier des 25-jährigen Bestehens von Primavera gab es zudem ein großes Rahmenprogramm für die ganze Familie.
Es war eine besondere Mischung zwischen Esoterik und Heimatverbundenheit, die sich an dem Wochenende in Oy ausbreitete: Allgäuer Alphornbläser und südamerikanische Trommelklänge, orientalischer Bauchtanz und Blasmusik aus Schwarzenberg, das Feng-Shui-Haus mit der Anschrift > und daneben das Festzelt. Hinzu kamen Vorträge über Aromatherapie, dem Kampf gegen die Klimakatastrophe mit Felix Finkbeiner oder die Sonnenenergie mit Franz Alt. Die Verbindung von Oy und der Welt: Jährlich gehen 2,3 Millionen Fläschchen mit ätherischen Ölen und Naturkosmetik in 25 Länder der Erde - mit der Firmenadresse > drauf. Gleichzeitig kommen Basisstoffe aus Frankreich, der Türkei, Nepal, Bhutan oder Peru ins Allgäu.
Goldsucher und Riesenschnecken
Das alles kümmerte die achtjährige Sarah und den siebenjährigen Tom wenig: Sie suchten lieber fieberhaft > im Sand des Waschtrogs. Andere Kinder erkundeten mit verbundenen Augen den Sinnesparcours, stapelten Holzklötzchen zu riesigen Türmen oder trauten sich im Zoomobil eine Riesenschnecke auf die Hand zu legen. Kurzum: Auch für die jüngeren Besucher gab es jede Menge zu entdecken.
Daneben nutzte das Unternehmen die Tage der offenen Tür, um den Kunden seine Produkte näher zu bringen. Wer wollte, konnte Aroma-Getränke probieren, sich mit Körperölen massieren und mit Naturkosmetik schminken lassen oder verschiedene Raumdüfte aus Duftlampen erschnuppern.
>, berichtete eine Beraterin im neuen Duft- und Naturkosmetik-Shop und präsentierte verschiedene Essenzen zwischen > und >. Überhaupt war der Jubiläumsbesuch bei Primavera etwas für Nasenmenschen.
Einen besonderen Geruchs-Genuss bot Geschäftsführer Kurt Nübling eine Etage tiefer einigen Gästen in der > des Unternehmens: Er öffnete eine Flasche mit konzentriertem persischen Rosenöl: Acht Millionen Rosen sind für die zwei Liter nötig, die einen Wert von rund 15000 Euro haben.
Gestrichen ist der Raum in kräftigem Violett, > auf die dort gelagerten Kostbarkeiten wirken soll, wie Architekt Hans-Peter Meyer erläuterte. Aber ansonsten wird das Gebäude vor allem von der Firmenfarbe > beherrscht. Wie die Blätter der Linde, die gegen die Klimakatastrophe gepflanzt wurde.