Zwei Becken mit 14 Metern Durchmesser direkt am Lech geplant Prem (mar). Die Kläranlage, mit der die Gemeinde Prem künftig ihre Abwasser reinigt, gewinnt immer mehr Konturen: Zwei Becken mit einem Durchmesser von 14 Metern wird sie haben und nördlich Gründls am Lech entstehen. Klar ist aber auch, dass sie nur das Abwasser von Prem und Gründl klärt. Die umliegenden Weiler müssen eigene Lösungen finden.
Nur zwei Wochen nachdem der Premer Gemeinderat beschlossen hatte, eine eigene Kläranlage für den Ort zu bauen, befasste er sich jetzt bereits mit den Details. Dieter Ammann vom Planungsbüro Ammann und Bäumler, das Prem mit der Planung seiner Abwasseranlagen beauftragt hat, stellte den Gemeinderäten das künftige Klärwerk vor. Entstehen wird es auf einem gemeindeeigenen Flurstück nördlich von Gründl direkt am Lech, in dessen Hauptstrom der Ablauf führen wird. Zwei Becken mit einem Durchmesser von 14 Metern und einer Höhe von fünf Metern sollen dort gebaut werden - ausreichend, um das Abwasser von 2200 Einwohnern zu behandeln. Teils in die Erde gegraben, teils mit einem aufgeschütteten Hang werden sie weitgehend im Boden verschwinden. Einschließlich eines kleinen Betriebsgebäudes werde die Anlage auf rund 40 mal 18 Meter komplett eingehaust. Neben dem Durchlaufverfahren mit mechanischer Vorreinigung, Belebungsbecken mit Belüftung und Nachklärbecken komme auch das neue, aus den USA importierte SBR-Verfahren in Betracht, bei dem beide Becken abwechselnd mit Abwasser beschickt und nach dem Absetzvorgang wieder geleert würden. Bei gleicher Qualität sei so eine Analge aber nicht mehr günstiger als die Durchlaufanlage, die rund 2,4 Millionen Mark koste, so Ammann. Für den Klärschlamm kämen zwei Varianten in Frage, so Ammann weiter: Entweder werde er in zwei Silos für die Abholung gelagert oder auf Vererdungsbeeten zwischen gelagert. Nach einer gewissen Lagerzeit könnte der Klärschlamm von dort beispielsweise im Straßenbau für Böschungen verwendet oder auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht werden. Freude bei Bürgermeister Hans Schmidt löste vor allem Ammanns Aussage aus, dass sich die Mehrkosten von rund 200000 Mark für die Vererdungsbeete innerhalb von zehn Jahren amortisiert hätten: "Dann machen wir auch noch ein gutes Geschäft damit." Außerdem würden die Beete ebenso wie die Anlage - mit Fördermitteln zu 60 Prozent vom Freistaat bezahlt. Einen Nachteil habe die Vererdung allerdings, so Ammann: "Sie ist nicht zu 100 Prozent geruchsfrei". Auch, um die Schlämme aus Hausklärgruben zu entsorgen, seien die Vererdungsbecken nicht geeignet, dämpfte Ammann die Hoffnungen von Weiler-Bewohnern. Um einige weitere Details für die Kläranlage zu klären, will der Gemeinderat nun einen Ortstermin anberaumen. Dabei soll unter anderem über die künftige Zufahrt und eventuell nötige Flächentausche mit den Grundstücksnachbarn beraten werden.