Erst Corona, jetzt der Ukraine Krieg: Beide Ereignisse sind dafür verantwortlich, dass die Preise von Rohstoffen und Nahrungsmitteln in den letzten Monaten stark gestiegen sind. Neben Benzin, Diesel und Gas werden auch Backwaren immer teurer, so auch in den Allgäuer Bäckereien. Bei den Kosten für die Zutaten gab es eine regelrechte "Preisexplosion". Wir haben uns bei dem 28-jährigen Bäckermeister Marco Härle aus Blaichach erkundigt, warum die Preise für Backwaren so gestiegen sind. Wie kommt es dazu, dass Backwaren teurer werden? Marco Härle: Leider sind unsere Rohstoffe die letzten 2 Jahre durch die Coronakrise schon kontinuierlich um etwa insgesamt 20-30% gestiegen. Die Gründe waren unterschiedlich, aber vorallem durch Kurzarbeit anderer Firmen und zum Beispiel höhere Containermieten des Rohstofftransportes. Dann kam ab Februar der Ukraine-Krieg dazu dadurch stiegen alle Rohstoffe um ein vielfaches innerhalb von Wochen weiter extrem an. Um ein paar Beispiele zu nennen:
- Mehl um 85%
- Sonnenblumenkerne um 120%
- Kürbiskerne um 80%
- Sonnenblumenöl um 130%
- Butter um 70%
(innerhalb 3 Monaten) Und diese Preiserhöhungen kommen noch auf die 20% der Vorjahre oben drauf. Da ist es klar, dass wir die extrem gestiegenen Rohstoffpreise früher oder später auf unsere Produkte übertragen müssen. Wobei wir bei weitem nicht die kompletten Rohstoffpreis-Erhöhungen auf unsere Produkte umgelegt haben.
Gibt es bei Mehl oder sonstigen Produkten schon Lieferengpässe?
Marco Härle:
Zum Glück haben wir bei unserer Regionalen Mühle noch keine Mehl-Engpässe erfahren und auch in Zukunft sollen die Mehllieferungen sichergestellt sein. (Aussage Mühle). Jedoch können wir zum Beispiel beim Sonnenblumenöl oder Butter nur gewisse Mengen bestellen, damit jedem Betrieb die benötigte Menge zur Verfügung steht, die er für seine Produktion benötigt.
Gibt es schon Backwaren, die Sie nicht mehr produzieren können ?
Marco Härle:
Zur Zeit gibt es zum Glück keine Backwaren, die wir nicht mehr Produzieren können. Auch wenn es bei einigen Produkten wie zum Beispiel Plunder wirtschaftlich schwieriger wird, da wir unsere Plunder alle mit Regionaler Butter herstellen und diese ja bekanntlich im Preis sehr stark gestiegen ist. Dies werden wir aber trotz den Umständen so beibehalten, da für uns nicht in Frage kommt, die Qualität der Rohstoffe zu reduzieren, um wirtschaftlicher produzieren zu können!
Was denken/hoffen Sie, wie sich die Sache weiter entwickeln wird?
Marco Härle:
Für die Zukunft hoffen wir stark, dass sich die politische Lage in der Ukraine entspannt. Nicht nur aus dem Grund der Rohstoffversorgung und den Rohstoffpreisen sondern auch vor allem aus der Sicht der Menschen, die in der Ukraine leben.