Von Martin Frei |Buchloe"Investition in unsere Zukunft: Ein Gymnasium in Buchloe. Jetzt!" Dieser Appell prangt in großen Lettern auf den Postkarten, von denen nach dem Willen des Fördervereins möglichst viele in nächster Zeit den Briefkasten des Kultusministeriums füllen sollen. Mit dieser Aktion wollen die Befürworter eines Gymnasiums in der Gennachstadt kurz vor der Entscheidung im Ministerium ein "Abschlussfeuerwerk" der Unterstützung zünden, wie Fördervereins-Vorsitzende Doris Ballon betont. Derweil ließ das Kultusministerium verlauten, dass die Entscheidung über ein Buchloer Gymnasium wohl nicht mehr im November, wohl aber noch in diesem Jahr fallen soll.
Durch die Koalitionsverhandlungen und die Neubesetzung des Kultusministerpostens durch Dr. Ludwig Spaenle "hat sich von der Terminlage her so manches nach hinten verschoben", so Ministeriums-Sprecherin Nicole Steinbach - eben auch das Gymnasium Buchloe. Ursprünglich hatte Spaenles Vorgänger Siegfried Schneider eine Entscheidung für Ende Oktober oder Anfang November angekündigt. Spaenle habe sich aber inzwischen ebenfalls in die Thematik eingearbeitet, "kennt den Sachverhalt" und peile eine Entscheidung "noch in diesem Jahr" an, so seine Sprecherin. Dem Vernehmen nach soll es zuvor nochmals ein Gespräch auf Ebene der Landtagsabgeordneten und Landräte zum Buchloer Gymnasium geben.
Angesichts der kurz bevorstehenden Entscheidung sei es "besonders wichtig, dem neuen Kultusminister direkt zur Entscheidungsfindung die Dringlichkeit des Buchloer Gymnasiumsprojektes nochmals von Eltern- und Bürgerseite zu verdeutlichen", so Doris Ballon. Deshalb ließ der Förderverein gut 5000 Postkarten mit seiner Kernforderung drucken, die bereits an den Kultusminister adressiert sind. Diese sollen nun von möglichst vielen Bürgern mit ihrem Namen als Absender versehen, frankiert und abgeschickt werden.
"Wer wie er seinerzeit in München-Schwabing auf sämtliche Verkehrsmittel zum Erreichen einer Bildungsstätte zurückgreifen konnte, hat wohl schwerlich die Vorstellung, wie lange ein Schüler aus beispielsweise Lamerdingen oder Waal zu seinem Gymnasium braucht", meint Ballon im Hinblick auf den neuen Kultusminister.
Ein Gymnasium in Buchloe würde vor allem dafür sorgen, dass der Schulweg für Gymnasiasten nicht mehr so zeitintensiv ist und dass "nicht weitere Kindergenerationen aus Buchloe und den Nachbargemeinden die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte ihre Freizeit auf dem Schulweg vergeuden müssen".
Schützenhilfe kommt zudem von den östlichen Nachbarn. In einem Schreiben an Kultusminister Spaenle spricht sich Landsbergs Oberbürgermeister Ingo Lehmann auch im Namen seiner Kommune für ein Gymnasium in Buchloe aus und unterstützt ausdrücklich die entsprechende Resolution des Landkreises Ostallgäu (wir berichteten).
Die Postkarten liegen ab Montag in den Gemeindeverwaltungen der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe, in den Buchloer Apotheken und Geldinstituten sowie im Service-Center der Buchloer Zeitung aus. Es können jedoch auch Karten direkt beim Förderverein Gymnasium Buchloe angefordert oder von dessen Internetseite
herunter geladen und ausgedruckt oder von dort aus direkt per E-Mail an das Kultusministerium geschickt werden. Die entsprechende Umstellung der Internetseite kann sich laut Verein aber noch bis Anfang nächster Woche hinziehen.