Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Post-Agenturen sehen sich in Nöten

Allgäu

Post-Agenturen sehen sich in Nöten

    • |
    • |

    Oberallgäu (br). - 'Auf die Einwohner auf dem flachen Land wird keine Rücksicht genommen': Bruno Rotter aus Kimratshofen reagiert ungehalten, wenn er auf die neuen Verträge angesprochen wird, die ihm und anderen Betreibern von Post-Agenturen in Kürze vorgelegt werden sollen. Noch haben die meisten nebenberuflichen 'Postler' im Oberallgäu nichts Schriftliches in der Hand. Dennoch wehren sie sich schon jetzt entschieden gegen mögliche finanzielle Einbußen. Wie berichtet, will die Deutsche Post AG die Vereinbarungen mit ihren Agentur-Partnern neu regeln. Durch die veränderten Konditionen fürchten viele Agenturnehmer in Stadt und Land einen erheblichen Ertragsrückgang. Ein Beispiel ist Bruno Rotter, der den Post-Service neben seiner Tankstelle bietet: Er beklagt schon jetzt 'nicht gerade üppige' Erträge aus dem Post-Geschäft und fürchtet nun eine weitere Verschlechterung. Denn der Verkauf von Briefmarken und das Entgegennehmen von Päckchen sollen nach Plänen des 'gelben Riesen' künftig pauschal vergütet werden. Als Ausgleich bietet die Post zusätzliche Einnahmen aus neuen Geschäftsbereichen an - etwa durch den Abschluss von Versicherungen oder den Verkauf von Handys.

    Dies könne aber die erwarteten Mindereinnahmen nicht kompensieren, glaubt Rotter. Er hofft nun, dass sich heimische Politiker den Post-Plänen entgegen stellen. Bereits vor eineinhalb Jahren habe ihm das Unternehmen gedroht, die Agentur aufzulösen. Über eine schriftliche Eingabe habe er dies jedoch abwenden können - nicht zuletzt im Interesse der über 2000 Bürger von Kimratshofen, Frauenzell und Muthmannshofen, die sonst ohne Post dastünden. Sabine Hösle (Blumen-Ecke Sulzberg) hat noch kein neues Vertrags-Angebot erhalten. Ein aufeinander abgestimmtes Verhalten der Agenturnehmer im Oberallgäu hielte sie für das Sinnvollste, um die Position der kleinen Post-Partner zu stärken. 'Ja, bin ich verrückt?', beantwortet Karin Panzner (Dorfladen Betzigau) die Frage, ob sie künftig etwa Versicherungs-Abschlüsse vermittle. 'Dafür fehlt mir allein schon die Zeit.' Auch Renate Englisch weiß noch nicht, ob sie einen neuen Vertrtag unterzeichnen würde. Die Betreiberin eines Stehcafés in Wildpoldsried ist erst seit November 2002 Partnerin der Post.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden