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Pollenflug treibt Allergikern die Tränen in die Augen

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Pollenflug treibt Allergikern die Tränen in die Augen

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    Hochbetrieb in Wartezimmern der Hautärzte ­ Zahl der Patienten steigt seit Jahren ­ Neue Forschungsergebnisse Kempten/Oberallgäu (se). Papiertaschentücher kaufen sie nur noch in der 36er-Vorratspackung, ständig läuft die Nase, die Augen sind entzündet und jucken. Klassische Symptome von Allergikern, die momentan an ihrem Heuschnupfen verzweifeln könnten. Pollen schweben in hoher Konzentration in der Atemluft mit, auf die das Immunsystem der Patienten anspricht. Neben den Pollen gibt es unzählige andere Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Gefeit ist niemand. Nach Ansicht vieler Experten steigt die Zahl der Allergiker seit Jahren an.

    'Auch zu uns kommen immer mehr Kunden, die um eine Arznei gegen die typischen Symptome bitten', bestätigt Ludwig Pfefferle, Apotheker-Sprecher für den Raum Kempten. Dabei sei das Allgäu mit den ausgedehnten Wiesen und Wäldern eine Region, die eine Ausbildung von Allergien eher nicht fördere: 'Je mehr man in der Kindheit Kontakt mit Pollen hat, desto eher findet im Körper eine Art Training statt.' Großstädtern fehle diese Form der Abhärtung in der Regel.

    'Reichlich Betrieb' herrscht zurzeit in den Praxen der Hautärzte und Allergologen. 'Wenn die Gräser fliegen, ist prompt das Wartezimmer voll', sagt Dr. Stefan Uhlich. Studien belegten, dass immer mehr Menschen auf einzelne oder mehrere Allergene reagierten.

    Und wie sieht eine Therapie aus? Allergie-Medikamente mit den etablierten Wirkstoffen Loratadin und Cetirizin blockierten die üblichen Symptome. Über Abgeschlagenheit klagten viele Patienten dennoch, weil der allergische Prozess im Körper weiter ablaufe.

    Langwierige Behandlung

    Eine ursächliche Behandlung von Allergien ist langwierig. Das Verfahren nennt sich Hyposensibilisierung; dabei werden den Patienten zunächst ganz kleine Mengen des jeweiligen Allergens gespritzt. Die Dosis wird nach und nach größer, um den Körper an diesen Stoff zu gewöhnen. Einige der Allergien wie auf Gräser, Bäume oder etwa Hausstaubmilben könne man mit der Methode in den Griff bekommen.

    Neue Forschungsergebnisse könnten den allergiegeplagten Patienten Hoffnung machen: In den USA steht laut Uhlich ein Präparat vor der Einführung, das die Bildung der allergie-erzeugenden Antikörper unterbinde und damit die Reaktionen unterdrücke. 'Das hört sich prinzipiell gut an', meint der Hautarzt, es lägen aber noch keine endgültigen Daten über die Wirksamkeit vor.

    Bis auf weiteres sollten Heuschnupfen-Opfer also auf ihren Taschentuch-Vorrat achten. Gesundheit! Allergiepatienten leiden derzeit unter den vielen Pollen in der Luft. Foto: Martina Diemand

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