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Polizei-Taucher

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    üben den Ernstfall Spezialisten am und im Bodensee ­ Helikopter-Einsatz. Von Michael Munkler Lindau/Kempten Eine groß angelegte Bootsführer- und Taucherübung der Polizei mit Hubschraubereinsatz findet noch bis Freitag auf dem Bodensee bei Lindau statt. Unter anderem übten speziell ausgebildete Polizei-Taucher gestern das Absetzen aus dem Helikopter auf der Wasseroberfläche.

    Jüngster Fall im Allgäu, bei dem Polizeitaucher zum Einsatz kamen, ist die noch immer nicht abgeschlossene Suche nach einer im Großen Alpsee bei Immenstadt vermissten 48-jährigen Frau. Wie berichtet, hatte sich die Frau in Suizid-Absicht vor über vier Wochen ins Wasser gestürzt. Sie hatte sich zuvor eine Tasche voller Steine umgebunden. Trotz wiederholter Suchaktionen mit dem Einsatz verschiedener Spezialgeräte wurde die Leiche bisher nicht gefunden.

    Bergung von Leichen

    'Die Vermisstensuche, die Bergung von Gegenständen oder Leichen sowie die Sicherung von Beweismitteln gehören zu den wichtigsten Aufgaben der bayerischen Polizeitaucher', erläutert denn auch Klaus Achtelstetter von der Lindauer Wasserschutzpolizei. Zehn von ihnen nehmen derzeit an der Übung teil. Im Ernstfall sei es wichtig, dass Bootsführer, Hubschrauber-Besatzungen und Taucher eng zusammenarbeiten ­ auch mit den bei Einsätzen angeforderten Hilfskräften von Wasserwacht, Feuerwehren und dem Technischem Hilfswerk (THW).

    Die an vier Standorten der bayerischen Bereitschaftspolizei stationierten 30 Taucher werden jährlich zu etwa 70 Einsätzen gerufen ­ zu Eisunfällen genauso wie zur Suche nach vermissten Tauchern oder ertrunkenen Schwimmern.

    Bei der Bodensee-Übung gehe es auch darum, dass sich die Taucher mit den örtlichen Gegebenheiten auf Deutschlands größtem Binnensee vertraut machen, erläutert Achtelstetter. Das Absetzen der Taucher aus dem Hubschrauber ist notwendig, um die Spezialisten bei Bergungen aus Flüssen oder nicht mit Booten befahrbaren Seen zum Einsatzort bringen zu können.

    Extrem schlechte Sichtverhältnisse

    Anders als im Meer herrschen für Taucher in Binnenseen oft extrem schlechte Sichtverhältnisse. Häufig beträgt die Sichtweite schon in wenigen Metern Tiefe nur noch einige Zentimeter, inbesondere in Badesseen durch aufgewirbelte Sedimente. Entsprechend schwierig ist dann die Orientierung für Polizei- oder Rettungstaucher.

    Auf dem württembergischen Teil des Bodensees bei Konstanz hatte erst in der vergangenen Woche eine große Übung von Polizeitauchern mit internationaler Beteiligung stattgefunden. Daran hatten sich auch Tauch-Einsatzgruppen aus der Schweiz und Frankreich beteiligt. Insgesamt waren 118 Taucher im Übungseinsatz gewesen.

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