Der Absturz eines einmotorigen Flugzeugs beim Anflug auf den Flugplatz Kempten-Durach ist mutmaßlich auf einen Pilotenfehler zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kamen Sachverständige des Luftfahrbundesamtes und die Polizei bei den bisherigen Ermittlungen.
Der 69-jährige Pilot und seine drei Jahre jüngere Begleiterin kamen bei dem Unglück am Freitag ums Leben. Die Berliner waren mittags vom Flugplatz Oehna (knapp 100 Kilometer südlich der Bundeshauptstadt) gestartet. Als sich der Pilot über Funk beim Flugplatz Durach meldete, war er nach Zeugenaussagen offenbar desorientiert. Er sollte aus Richtung Süden landen. Der 69-Jährige drehte allerdings nicht rechtzeitig in den sogenannten Endanflug, der das letzte Stück gerade zur Piste führt, sondern kam nach Osten ab. Erst unmittelbar vor dem Absturz meldete er, dass er nun den (zwei Kilometer entfernten) Flugplatz in Sicht habe. Zu diesem Zeitpunkt flog die Maschine vom Typ Wassmer nach Erkenntnissen der Polizei bereits relativ niedrig. Der Pilot, der etwa 250 Stunden Flugerfahrung mit der Wassmer hatte, musste einer Starkstromleitung ausweichen. Der Flugzeugtyp ist bekannt dafür, dass er im Langsamflug empfindlich reagiert. Vermutlich kam es aufgrund der Geschwindigkeit zu aerodynamischen Problemen mit der Luftströmung an den Flügeln. Die Maschine stürzte unkontrollierbar zu Boden und prallte bei Sulzberg gegen eine Anhöhe. Hinweise auf einen technischen Defekt fanden die Sachverständigen nicht.
Es ist nicht bekannt, dass der Pilot irgendwelche gesundheitliche Probleme hatte. Die Staatsanwaltschaft ordnete jedoch eine Obduktion der beiden Verunglückten an. (jan)