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Politischer Aschermittwoch im Oberallgäu: Parteien nehmen sich gegenseitig aufs Korn

Politik

Politischer Aschermittwoch im Oberallgäu: Parteien nehmen sich gegenseitig aufs Korn

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    Politischer Aschermittwoch im Oberallgäu: Parteien nehmen sich gegenseitig aufs Korn
    Politischer Aschermittwoch im Oberallgäu: Parteien nehmen sich gegenseitig aufs Korn Foto: Christian Steinmüller

    Jürgen Trittin bei den Grünen in Immenstadt, Thomas Kreuzer bei der CSU in Sulzberg, Alexander Hold bei den Freien Wählern in Sonthofen, Harald Güller bei der SPD, Stephan Thomae bei der FDP und drei Stadträte bei der ÖDP in Kempten. Jede Menge Politik und Polemik und deftige Angriffe bei Politischen Aschermittwoch.

    Der Spitzenkandidat der Grünen für den Bundestag, Fraktionsvorsitzender Jürgen Trittin, stellte in der Immenstädter Stadthalle vor gut 700 Besuchern die Partei als Retter der bäuerlichen Landwirtschaft dar - und empfahl Landtagsabgeordneten Adi Sprinkart aus Gopprechts gleich als neuen bayerischen Landwirtschaftsminister. Die von der Union unterstützte 'industrielle Lohnmästerei' könne nicht Zukunft der Milchbauern sein. Deshalb brauche man eine Agrarwende.

    Vor 200 Besuchern im Sulzberger 'Hirsch'-Saal ließen die CSU-Politiker Staatsminister Thomas Kreuzer und Staatssekretär Dr. Gerd Müller kein gutes Haar an Rot-Grün. Unerlässlich für eine florierende Wirtschaft sei laut Kreuzer eine funktionierende Infrastruktur: 'Der einzige Beitrag der Grünen ist Tempo-30 in allen Dörfern.' Aber eine vierspurige B12 zwischen Kempten und Buchloe lehnten sie ab. Ein 'Irrsinn' angesichts der hohen Unfallzahlen auf der Strecke.

    Ein launiges Zwiegespräch boten Bezirkstagskandidat Alexander Hold und Landtagsabgeordneter Dr. Leopold Herz bei den Freien Wählern vor 50 Zuhörern in Sonthofen. Es mündete in einer Bewerbungsrede Holds. Er wird in Kempten als möglicher Nachfolger von OB Dr. Ulrich Netzer gehandelt, falls dieser ab 2014 Präsident des Bayerischen Sparkassenverbands wird. Hold sprach von strategischen Zielen der Stadt, wie ein schuldenfreier Haushalt 2020, um die er sich kümmern möchte.

    Der FDP-Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae spottete in der Pizzeria Rustico in Kempten vor rund 40 Zuhörern wiederum über die Grünen, die in den Bundestagskantinen einen fleischlosen Tag hätten einführen wollen. Und in Richtung SPD sagte Thomae: 'Als wir gehört haben, wie Steinbrück für seine Vorträge entlohnt wurde, ist uns erst klar geworden, was sie mit Mindestlohn meinen.'

    Der SPD-Landtagskandidat des Stimmkreises Sonthofen-Lindau Jörg Hilbert bewegte sich im Stift in Kempten vor 30 Zuhörern thematisch wie sprachlich weitgehend in den Fußstapfen der Parteiprominenz, bereicherte aber seine Argumente durch anschauliche Fallbeispiele aus dem Allgäu und Kempten. Wenn er Bildungsmöglichkeiten für alle 'ohne Ansehen des Geldbeutels ihrer Eltern' fordert, merkt er an, dass in Kempten und im Oberallgäu weit mehr Kinder 'nur' die Mittelschule besuchen (37,3 bzw. 45,4 Prozent) als bayernweit (32,9 Prozent).

    Zwar fehlte den drei Hauptakteuren der ÖDP – den Stadträten Michael Hofer, Dr. Philipp Jedel- hauser und Helmut Hitscherich – in der Osteria Antica in Lenzfried noch ein Lehrgang zum Kabarettisten, doch der Inhalt hatte gehörig Pfeffer. Demnach wird der Landeplatz des Christoph 17 wohl weiter in Durach bleiben. Aber nicht, weil Kempten keine Alternative findet. Sondern 'weil die leitenden Akteure der Albtraum plagt', dass Innenminister Herrmann zur Einweihung kommt und – so wie als Baggerführer – als Hubschrauberpilot für eine Katastrophe sorgt.

    Ausführliche Berichte über die Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch von Bündnis 90 / Die Grünen, CSU, Freien Wählern, SPD und ÖDP im Oberallgäu finden Sie in der Allgäuer Zeitung vom 15. Februar 2013 (Seite 29). Die Druckausgabe der Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper

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