Kabarett, Theater, Oper, Rockkonzerte, Volksmusikabende: Seit seiner Fertigstellung Ende der 60er Jahre hat sich der Immenstädter Hofgarten zu dem Kulturtempel im Oberallgäu gemausert. Doch so stark sich das Niveau im Inneren auf der Bühne auch entwickelt hat, die Halle ist in die Jahre gekommen. Zuletzt stand sie - wie berichtet - aus Brandschutzgründen kurz vor ihrer Schließung. Nur unter der Bedingung, dass weitere Brandschutztüren und eine Notbeleuchtung eingebaut werden, darf die Halle bis 2010 eingeschränkt weiter betrieben werden. Laut Stadt belasten jährliche Kosten von 500000 Euro die ohnehin klamme Stadtkasse. Kein Wunder also, dass das Herzstück im Städtle am Freitagabend auch Thema beim Leserstammtisch unserer Zeitung war. Und so ließ die Frage an den Bürgermeister nach der Zukunft des Hofgartens auch nicht lange auf sich warten: "Was ist jetzt mit dem Investor, oder gibt es gar keinen mehr?", fragte ein Leser Armin Schaupp ganz direkt.
Der Investor, Harald Burkhart von der gleichnamigen Immobilienfirma, sei nach wie vor interessiert, erklärte Schaupp. Am 16. Juli, also noch vor der Sommerpause, werde Burkhart dem Stadtrat - zunächst nicht öffentlich - sein Konzept vorstellen. Im Groben gehe es um einen Neubau, der nicht nur für Veranstaltungen, sondern auch alternativ genutzt werden soll, etwa mit Einzelhandelsflächen. Gleichzeitig werde sich der Stadtrat das ebenfalls ausgearbeitete Sanierungskonzept vom Architekturbüro Alpstein genau anschauen: "Danach werden wir die Bürger zeitnah über den Stand der Dinge informieren." Ende des Jahres wolle der Stadtrat entscheiden.
"Und der Investor bringt auch das notwendige Kleingeld für einen Neubau mit?", wollte CSU-Stadtrat Markus Sprinkart wissen. Auch das bejahte Schaupp. Gunther le Maire, Geschäftsführer der Oberallgäuer Kulturgemeinschaft (KGO), warnte davor, die Überlegungen zu lange hinauszuzögern: "Wir können nicht einfach eine Saison aussetzen, sonst ist das Theater in Immenstadt beendet." Schaupp warnte seinerseits vor "Flickschusterei" und machte deutlich, dass sowohl eine Sanierung als auch ein Neubau zu Beeinträchtigungen führen werde. Alfons Zeller, Vorsitzender der KGO, forderte die Verantwortlichen auf, "mit vielen Geistern eine möglichst gute und schnelle Lösung zu finden" und verwies auf den Stellenwert und das "hohe Niveau" der Theaterinszenierungen in Immenstadt. Egal ob Neubau oder Sanierung, so Zeller, es dürfe keine Saison ausfallen.
Er führte das Beispiel "Sonnenalp" an. Dort sei der elf Millionen Euro teure Umbau innerhalb von sechs Wochen über die Bühne gegangen: "Wenn das gut organisiert ist, ist das machbar." Die KGO sei flexibel und könne von April bis Oktober mit dem Spielbetrieb pausieren. Die Finanzsituation sei freilich momentan überall ähnlich, entgegnete er Schaupp. Der will erst "seine Hausaufgaben machen", um zu schauen, was machbar sei.
Neues Blatt soll in Zukunft "Immenstadt-Magazin" heißen
Auch die Zukunft des früheren "Immenstadt-Journals" wurde beim Leserstammtisch ausführlich diskutiert. Wie berichtet, hat der Stadtrat das lange Jahre von der Stadt herausgegebene Journal einstellen lassen, um Geld zu sparen. Ein privater Kreis gibt nun ein Nachfolge-Objekt heraus.
Wie Peter Elgaß als Sprecher der Gruppe beim Leserstammtisch erklärte, soll das Blatt künftig "Immenstadt-Magazin" heißen und das Erscheinungsbild grundlegend geändert werden. Der Hintergrund: Urheberrechtliche Fragen sind nicht endgültig geklärt.