Generalsanierung: Pfarrkirche Ottacker stand vor Schließung

22. November 2010 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
rupert Mayr

Mit dem Dach fing es an

Die Pfarrkirche St. Otmar in Ottacker erstrahlt innen und außen im neuen Glanz. Jüngst kam daher Domkapitular Dr. Bertram Meier zu einem Festgottesdienst (wir berichteten). Bei der anschließenden Festversammlung im Musikheim wurde deutlich, dass die Generalsanierung mit einem gehörigen Schrecken begonnen hatte.

Im Herbst 2006 wurde Pfarrer Maurus Mayer in sein neues Amt als Leiter der Pfarreiengemeinschaft Sulzberg-Moosbach-Ottacker eingeführt. Wenige Tage später stand er inmitten einer Baukommission vor der Kirche in Ottacker. Dabei sagte Ruth Liehr vom Diözesanbauamt: "Herr Pfarrer, wenn wir nicht gleich was machen, müssen wir das Gotteshaus wegen Einsturzgefahr zusperren." Pfarrer und Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Christian Gomm drängten auf schnelle Abhilfe.

Im folgenden Frühjahr wurde damit begonnen, die fast rundum abgefaulten Dachfüße auszuwechseln. Darauf ging auch Architekt Willi Wollmann ein. Nachdem immer wieder Deckenschäden auftraten, sei durch eine umfassende Untersuchung der Fäulnisschaden entdeckt worden. Letztlich wurde aus der Dachflickarbeit eine Generalsanierung in Ottacker - auch mit eigener Hände Arbeit und Spendenbereitschaft.

Hürden gab es vorübergehend durch das Denkmalamt. "Da ist dem Herrn Pfarrer beinahe das Kragenknöpfle geplatzt", schmunzelte Wollmann. Außerdem, so der Architekt, habe der Zimmermann und Zweite Bürgermeister Peter Jörg die Einlassungen der Denkmalamt-Vertreterin mit "direkten Allgäuer Worten" gekontert. Jetzt zählt für Bürgermeister Thomas Hartmann das, was nun herausgekommen ist: "Eine wieder strahlend schöne Kirche als sichtbares Zeichen christlicher Identität."

Pfarrer Mayer sprach von bisherigen Kosten von 332000 Euro. Der Löwenanteil entfalle auf die Bischöfliche Finanzkammer (193000 Euro). Die Eigenleistung der Pfarrgemeinde aus Rücklagen und Spenden betrage 75000 Euro. Die Gemeinde trage 34 000 Euro bei.