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Pfarrhof in Maria-Thann ist zu verkaufen

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Pfarrhof in Maria-Thann ist zu verkaufen

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    Diözese will eine Viertelmillion Euro für das seit 20 Jahren leer stehende Gebäude Maria-Thann (sza). Der jahrhunderte alte Pfarrhof in Maria-Thann soll verkauft werden. Für das seit 20 Jahren unbewohnte, heruntergekommene Gebäude verlangt die bischöfliche Finanzkammer in Augsburg 255000 Euro. 'Dieser Preis ist nicht zu verwirklichen', glaubt Heimatpfleger Anton Leipolz.

    Zum geplanten Verkauf wollten weder die Kirchenverwaltung Maria-Thann noch der zuständige Pfarrer Martin Weber etwas sagen. Solange noch kein Käufer gefunden sei, wolle er sich dazu nicht äußern, so Weber.

    Nach Auskunft der Diözese Augsburg gehört der Pfarrhof der Kirchenstiftung Maria-Thann. Die Diözese kümmere sich als quasi übergeordnete Behörde um den Verkauf, erklärte gestern Diözesansprecher Dr. Christoph Goldt. Derzeit werde allgemein geprüft, welche Immobilien 'aus pastoraler Sicht unverzichtbar sind' - und welche, wohl aus finanziellen Gründen, zum Verkauf gestellt werden. Dass der Pfarrhof erst jetzt angeboten wird, obwohl er seit 20 Jahren unbewohnbar ist und leer steht, begründet Goldt damit, dass früher gehofft wurde, das Gebäude selbst nutzen zu können. Im Gespräch war immer wieder eine Begegnungsstätte für Maria-Thann. Daraus wurde bislang genauso wenig wie die Renovierung des Hauses. Wann genau der Pfarrhof erbaut wurde, ist Leipolz zufolge nicht gesichert. Fest steht nur, dass der Vorgängerbau um das Jahr 1680 herum abgebrannt ist. Und dass dort stets Pfarrer gewohnt haben. Nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts ist hier der letzte Abt der Abtei Ottobeuren verstorben, 'sonst ist da wenig passiert in dem Haus', so Leipolz.'Wir werden das Haus nicht mehr mit Leben erfüllen können', meint Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andreas Kiechle - 'schweren Herzens', wie er betont. Noch habe sich kein Interessent gemeldet. Für die Viertelmillion Euro bekommt der Käufer nicht nur den Pfarrhof, sondern das 1300 Quadratmeter große Grundstück in 'sehr guter Lage mit ungehindertem Ortsblick', wie die Diözese wirbt. Ein Abriss des Pfarrhofs und Neubau von Wohnungen verbietet sich Leipolz Meinung nach nicht nur wegen des Ortsbildes, denn der Pfarrhof steht unter Denkmalschutz. Die Preisvorstellung hält er für 'unvernünftig'. Vor zehn, zwanzig Jahren seien 'laufend' Kaufinteressenten gekommen, da hätte sicher ein höherer Preis erzielt werden können als heute. Wenn der Besitzer selbst neue Fußböden verlegt sowie Fenster und Türen austauscht, müsse er für die Renovierung gar nicht so tief in die Tasche greifen, glaubt Leipolz. Deshalb ist er überzeugt, dass sich schließlich ein Käufer für den Pfarrhof findet - wenn auch zu einem niedrigeren Preis.

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