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Pfarrgemeinderäte treten zurück

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Pfarrgemeinderäte treten zurück

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    In der Lindauer Gemeinde St. Josef - Probleme mit dem Pfarrer Lindau (rue). In der Lindauer Pfarrgemeinde St. Josef in Reutin rumort es. Wegen des Pfarrers hat die Mehrheit des Pfarrgemeinderats den Rücktritt beschlossen. Über die genauen Gründe für den ungewöhnlichen Schritt herrscht Schweigen. Erst sollen die Probleme in innerkirchlichen Gremien besprochen werden.

    'Wir sehen keine Basis für eine gedeihliche Zusammenarbeit mit Herrn Pfarrer Franz Felber, obwohl wir uns immer wieder sehr um Kooperation bemüht haben', schrieb der Pfarrgemeinderat an Generalvikar Josef Heigl in Augsburg. Der Brief war nach einem Gottesdienst im Schaukasten bei der Kirche ausgehangen. Weiter hieß es darin: 'Diesen Entschluss fassen wir nicht leichtfertig, denn die Pfarrgemeinde und ihr Wohl liegen uns sehr am Herzen. Wir sind weiterhin zur aktiven Mitarbeit in der Gemeinde bereit, sehen aber keine Chance, unseren Auftrag als von der Gemeinde gewählte Vertreter wahrzunehmen.'Nach diesem Aushang mag von offizieller Seite derzeit niemand öffentliche Auskünfte zu den Vorgängen geben, die den Pfarrgemeinderat bewogen haben, neun Monate nach dem Dienstantritt von Pfarrer Felber in der Gemeinde den Rücktritt zu erklären. So viel lässt der Sprecher der Diözese Augsburg, Dr. Christoph Goldt, verlauten: 'Die Chemie zwischen dem Pfarrer und einem Teil des Pfarrgemeinderats stimmt nicht.' Über die Ursachen könne er nichts sagen, zumal es sich um einen kircheninternen Vorgang handle. Die Probleme sind indes nicht auf Reutin begrenzt. Auch in der Gemeinde Zech, die mit Reutin eine Pfarreiengemeinschaft bildet, sind sie ein Thema. Die Probleme lägen darin, dass 'der Pfarrer den Pfarrgemeinderat nicht so in seine Arbeit einbindet, wie er es sollte', sagt der Zecher Pfarrgemeinderatsvorsitzende Michael Fechner. Doch an Rücktritt denke das Zecher Gremium nicht. 'Im Gegenteil, wir kämpfen, halten die Stellung und schauen, dass wir unsere eigenen Interessen vertreten.' Der Rücktrittsbeschluss ist aus Sicht der Diözese Augsburg formal nicht gültig. Weil die Pfarrgemeinderatsmitglieder individuell gewählt worden seien, könnte jeder von ihnen einen Rücktritt nur individuell erklären, nicht jedoch mit einem Mehrheitsbeschluss, sagt Dr. Christoph Goldt. Jetzt wolle die Diözese versuchen Pfarrer und Pfarrgemeinderat an einen Tisch zu bringen und 'einen Gesprächsprozess zu beginnen'. Dem Diözesansprecher ist wichtig, dass Emotionen beiseite gelassen werden. Denn es sei ein wichtiges Gremium und damit das ganze pastorale Leben betroffen. 'Durch diese Gespräche solle 'ein besseres Miteinander ermöglicht werden', bestätigt ihn Dekan Ortwin Gebauer und gibt sich optimistisch, dass dies gelingt. Diese Gespräche will die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rosmarie Snehotta erst einmal abwarten, ehe sie sich zum Beschluss der Pfarrgemeinderats äußert. Pfarrer Felber war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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