Bad Hindelang/Bad Oberdorf (pts). Dieser Weg wird seinen Weg machen, davon ist Hindelangs Kurdirektor Max Hillmeier felsenfest überzeugt. Wo der Pfad oberhalb des Ortsteils Bad Oberdorf doch mit so viel Liebe und Herz kreiert worden ist. Pfad der Liebe heißt das rund 1 Kilometer lange Wegesstück sogar, aber aus anderen Gründen. Der Tourismusort möchte mit dieser innigen Errungenschaft Paare sprichwörtlich auf Rosen betten und in ihnen zugleich die Liebe zur Natur wecken.
Vaterlandsweg lautete bislang etwas heroisch die Bezeichnung für die Promenade, die am Prinz-Luitpold-Bad beginnt und bis zu den Schleier-Wasserfällen stets einen schönen Blick aufs Dorf und das Ostrachtal entbietet. Angelika Blanz als Vorsitzende des Verkehrsvereins, Andrea Kraft als floristische Expertin und Christine Schwarzer gebaren die Idee, den Wanderweg am Iseler Hang neu zu gestalten und neu zu widmen. Einen Pfad der Liebe gibt es noch nirgends, hatten sich die drei Damen überlegt. Dank der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und der Handwerker im Ort entstanden ein herziges Eingangsportal, ein romantischer Pavillon mit einem bald hochrankenden neu gepflanzten Flor wilder Rosen und verschwiegene Ruhebänke mit poesievollen Worten deutscher Dichter. Unterwegs laden zudem Baumstämme dazu ein, ewige Liebesbande per Taschenmesser zu beschwören. Der Pfad soll ein Symbol für menschliches Miteinander und Naturliebe zugleich sein, wünschte sich bei der Eröffnung Geli Blanz bescheiden. Brautleute promenieren als Erste Da kam es wie gerufen, dass ein Brautpaar soeben vom evangelischen Geistlichen Friedrich Rabenstein den Segen der Kirche für das junge Glück erhalten hatte. Vor der Hochzeitstafel wollten die Jungvermählten den Pfad der Liebe abschreiten. Es waren zwar andere verschwiegene Bänke, wo sich Stefanie und Rainer Schlienkamp aus Ditzingen gefunden haben. Aber für die Bad Oberdorfer Amore-Meile hätte es noch dazu unter den Klängen des heimischen Harmonie-Quartetts keinen besseren Start geben können, zumal auch die gesamte Hochzeitsgesellschaft samt roter Luftballon-Herzen freudig Besitz von der Turteltäubchen-Promenade ergriff. Wer werden wohl die Nächsten im Hafen der Ehe sein, animiert vom Pfad der Liebe?Kurdirektor Hillmeier denkt, dass die erwiesene Gemeinschaftsleistung im Dorf auch etwas mit Liebe zu tun hat, mit Liebe zum Werk und zur Heimat nämlich. Er wünschte sich, dass der Pfad gern angenommen wird, von Feriengästen wie Einheimischen. Denn das Wort jüngst eines alten Ostrachtalers war wohl eher als Scherz gemeint. Sagte jener Alteingesessene doch: Den Vaterlandsweg kannst du jetzt nicht mehr gehen. Da störst du doch nur noch