Unterstützung aber auch für Kinder und Notleidende in Indien, Brasilien, Russland und Polen Nesselwang (pm). Vor einem Jahr gründete die Nesselwangerin Anna Petrich ihre Stiftung, mit der sie vor allem notleidenden Kindern in aller Welt helfen will. Und in diesem ersten Jahr war der Stiftungsvorstand nicht untätig. Zahlreiche Bitten um Unterstützung - auch in Nesselwang - konnten im Sinne der Stiftung erfüllt werden.
Dass man auch in Nesselwang offene Augen und Ohren für benachteiligte oder arme Kinder hat, erfuhr der Kindergarten. Er erhielt aus der Anna-Petrich-Stiftung 1500 Mark für die neu gegründete Integrationsgruppe. Mit dem Geld sollen Hilfsmittel für die therapeutische Betreuung dieser Kinder angeschafft werden. Auch der vor einigen Wochen zusammengeführten Familie Akhtar aus Pakistan (die AZ berichtete) wurde rasche Hilfe zuteil. Die Kinder der Akhtars verstehen noch kein Deutsch. Die Tochter besucht nun einen Deutschkurs in Kempten, der aber aus öffentlichen Mitteln nicht bezuschusst wird. So übernahm die Stiftung die Fahrtkosten in Höhe von 510 Mark für ein halbes Jahr. Für die beiden Buben wurden ehrenamtliche Helfer gefunden, die sie mit der deutschen Sprache vertraut machen. Stiftungsmittel flossen auch schon an eine Missionsstation von Mutter Teresa in Surat in Indien. Die Schwestern betreuen ein Heim für leprakranke Familien mit derzeit 223 Patienten. Die Kinder dieser Familie sollen in einem Internat die Schule besuchen, doch es fehlt den Schwester an Geld. Für Unterkunft, Verpflegung, Schulgeld, Bücher und viele andere Dinge baten sie um 2000 Mark im Jahr für 13 Kinder. Diese Bitte erfüllte die Nesselwanger Stiftung ebenso wie die aus Brasilien von der Missionsstation von Pater Leeb auf der ehemaligen Sklaveninsel Porto de Mato. Anna Petrich selbst hat dort ein Patenkind und kennt die Not von dessen Familie. Der Vater verlor bei einem Arbeitsunfall beide Arme. Nun ermöglicht die Stiftung zwei Kindern mit 1000 Mark jährlich den Schulbesuch in der Missionsschule. Auch Tschernobylkinder wurden schon von der Anna-Petrich-Stiftung unterstützt. Über den "Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens", den Hans Jürgen Thiemer in Krugzell gründete, gingen 1000 Mark an ein Invalidenzentrum in Rivne. Dieses wurde privat von einer Elternschaft gegründet und betreut etwa 1800 Erwachsene und 200 körperbehinderte Kinder. Für ein Mädchen aus Krakau in Polen, das an Multipler Sklerose erkrankt ist, bat Pfarrer Gorzelany um einen Beitrag für die notwendigen teuren Medikamente. Pfarrer Gorzelany war im Krieg 28 Monate im KZ. Bekannt wurde er, als er in den 60er Jahren mit Hilfe des Auslands in Nowa Huta, das eine Stadt ohne Gott werden sollte, eine Kirche erbaute. Vor einigen Jahren kam ein Hospiz für arme Sterbende dazu. Auch hier bewilligte der Stiftungsvorstand eine Unterstützung von 1000 Mark. Für Zustiftungen oder Spenden für die Anna-Petrich-Stiftung in Nesselwang wäre der Vorstand dankbar. Die Bankverbindung: Sparkasse Ostallgäu, Konto 204084875, Bankleitzahl 734 513 30.