Buchloe (mel). - Ihrem Unmut über die Zustände auf dem Pendlerparkplatz an der Buchloer Karwendelstraße machten nach Erscheinen unseres gestrigen Artikels zu diesem Thema mehrere Leserinnen Luft - allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Dafür, dass die Polizei auf dem Platz Strafzettel an Falschparker verteilt, hat eine Anwohnerin der Karwendelstraße vollstes Verständnis. 'So wird das woanders schließlich auch gemacht.' Früher sei zum Teil 'kein Rein- und Rauskommen' mehr gewesen, 'so zugeparkt war alles', berichtet sie. Inzwischen habe sich die Situation dank der Polizeikontrollen merklich gebessert. Die Frau kann nicht verstehen, warum die Stadt nicht schnellstens für mehr Ordnung auf dem Areal sorgt. Auf Unverständnis stößt bei ihr auch die Tatsache, dass manche Autofahrer ihren Abfall oder den Inhalt ihrer Aschenbecher einfach neben den geparkten Wagen entsorgen. Ausgerechnet, als vor ihrem Haus Bauarbeiten im Gange waren, sei ihre Einfahrt zusätzlich von einem Mindelheimer Fahrzeug blockiert gewesen, beschwerte sich eine weitere Anwohnerin der Karwendelstraße gestern bei der BZ-Redaktion. Die Polizei kam und heftete ein 20-Euro-Ticket an die Windschutzscheibe des Autos, 'und ich habe dem Fahrer auch selbst noch einen Hinweis drangehängt'. 'Wild geparkt' werde schon seit langem auf und rund um den Pendlerparkplatz, erklärt die Anwohnerin.
Deshalb kann sie nicht verstehen, dass jemand die Polizei nun als 'Bösewicht' hinstellt. Vielmehr sollte die Bahn mehr Parkflächen schaffen: 'Platz genug hat sie auf ihrem Gelände - und schließlich sind die Pendler ja nicht meine, sondern ihre Kunden.' 'Stinksauer' ist dagegen eine Leserin, die just am Montag einen Strafzettel auf dem Park-and-Ride-Platz kassierte. Gerademal 20 Minuten lang habe sie ihren Wagen dort abgestellt - in Längsrichtung zwischen den eigentlichen Parkreihen. 'Ich hatte mir zuvor die Mühe gemacht und bin ein paar Mal rumgefahren, habe aber nirgends eine andere Möglichkeit gefunden', erklärt sie. Dass sie irgendjemanden eingeparkt habe, mag die Frau nicht glauben. 'Da war links und rechts genügend Platz, ich selbst wäre da mit einem VW-Bus rausgekommen.' Gegen ihr 20-Euro-Ticket will sie sich deshalb wehren, 'denn es ist in keinster Weise gerechtfertigt'. Laut dem Leiter der Buchloer Polizeiinspektion, Otto Hahn, hätte die Autofahrerin einen Mindestabstand von drei Metern zu den anderen Fahrzeugen einhalten müssen. Im Zweifelsfall würden die Beamten sogar zum Maßband greifen, bevor sie einen Strafzettel ausfüllen, sagt er. 'Wir wurden nur dann auf dem Parkplatz tätig, wenn uns Leute angerufen haben, die eingeparkt waren', betont Hahn weiter. Manchmal habe sich ein Polizist sogar selbst hinters Steuer setzen müssen, um das betroffene Fahrzeug sicher aus der Parklücke zu manövrieren.