Von Markus Erdt Füssen Die Begleitmusik für die Ehrenrunde war am Dienstagabend gegen 22.40 Uhr für viele gleichsam das Fazit der Jubiläumsgala beim EV Füssen: 'Ein schöner Tag', dröhnte es aus den Lautsprechern im Bundesleistungszentrum. Ein Resümee, das allerdings nicht alle zogen. Während es stellvertretend für die Aktiven Ex-Nationalspieler Jörg Mayr mit der Aussage 'ein tolles Erlebnis' auf den Punkt brachte, war der geschäftsführende Vorstand, Jürg Tiedge, enttäuscht: 'Ich hätte mir einen würdigeren Rahmen gewünscht.'
867 Zuschauer verfolgten die knapp siebenstündige Veranstaltung, in deren Mittelpunkt das Aufeinandertreffen zweier Auswahlteams ehemaliger und noch aktiver EVF-Akteure stand. Da behakten sich der 73-jährige Martin 'Bolly' Beck und der zwei Jahre jüngere Paul Ambros auf dem Eis. Ein Zweikampf, der den Zuschauern fast genauso gut gefiel wie die insgesamt 15 Tore. Der 'Tiger vom Hopfensee' spielte übrigens als einziger Akteur - wie früher - ohne Helm. Dabei bewies er einige Male sein Unterhaltungstalent, als er beispielsweise in der zweiten Drittelpause einen kräftigen Schluck aus einer Weinflasche nahm, die vorher beim Sketch 'Dinner for one' benötigt worden war. Seine Beliebtheit hatten die Leser der Füssener Lokalausgabe unserer Zeitung im Vorfeld bestätigt, als sie ihn zu ihrer 'Legende des Füssener Eishockeys' gewählt hatten. Dadurch sichtlich motiviert, ließ sich Ambros auch nicht von seinem Trainer-Duo, bestehend aus Markus Egen und Siegfried Schubert bändigen und zog seine Show ab. 'Das Spiel laufen lassen, das Wichtigste ist die Gesundheit', hatte Egen, der dreimal als Spieler und einmal als Trainer bei Olympia dabei war, seinen Schützligen in den schwarz-gelben Trikots als Marschroute vorgegeben.
900 Länderspiele
Die über 40 Spieler, die es gemeinsam auf 900 Einsätze im Trikot der Nationalmannschaft bringen (angeführt von Leonhard Waitl, Bernd Kuhn, Karl-Heinz Egger, Manfred Gmeiner und Werner Modes) beherzigten Egens Motto. Ab und zu blitzte das Können noch einmal auf. Für die sportlichen Höhepunkte sorgten die beiden Blöcke der aktuellen Oberliga-Mannschaft, die den Spaßfaktor der Veranstaltung sichtlich genossen.
Lustig ging es aber auch abseits des Eises auf der Tribüne oder im Bistro zu. Der extra aus Hamburg angereiste Josef Capla suchte händeringend nach einem Fotografen für ein Erinnerungsfoto mit Paul Ambros und Leonhard Waitl. Capla bekam sein Bild und zog auch sein Resümee: 'Ein schöner Abend'.
