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Patient auf OP-Tisch durchleuchten

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Patient auf OP-Tisch durchleuchten

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    Marktoberdorf/Ostallgäu (vit). - Auf neuestem Stand präsentiert sich die Ausstattung der Belegabteilung für Urologie im Marktoberdorfer Krankenhaus. Der Belegarzt Dr. Norbert Friedl bietet dort nun ein sehr breites Operationsspektrum, das in der Regel nur in Kliniken mit eigener Urologie-Hauptabteilung geboten wird. Grundlage dafür bilden ein Nierensteinzertrümmerer, der regelmäßig angemietet wird, und ein hochmoderner OP-Tisch, der während des endoskopischen Eingriffs eine Darstellung der inneren Organe ermöglicht. Auch Frauen mit Inkontinenzproblemen kann dort geholfen werden. Seit 31 Jahren ist Dr. Alfred Schiffer Belegarzt im Marktoberdorfer Haus der Kreiskliniken Ostallgäu. Vor zwei Jahren verstärkte er seine Praxis personell: Dr. Friedl, gebürtiger Münchner, stieg in die Praxis mit ein. Dieser arbeitete nach seinem Studium sieben Jahre lang in der Urologie des Klinikums Ansbach, ehe er 2000 nach Marktoberdorf kam. Dem Operateur mit langjähriger Klinikerfahrung lag sehr daran, die Möglichkeiten im Marktoberdorfer Krankenhaus auszubauen. Daher investierte die Klinik in einen rund 250000 Euro teuren urologischen Arbeitsplatz. Über dem Tisch, auf dem der Patient bei der Operation liegt, ist ein Durchleuchtungsgerät angebracht. Durch Kontrastmittel kann somit der Arzt auf zwei Monitoren verfolgen, wie er - in der Regel mit endoskopischen Geräten - an Niere oder Harnleiter 'arbeitet'. Ein solcher Durchleuchtungsplatz, der eine dynamische Darstellung der Operation ermöglicht, sei ein 'ziemliches Highlight', meint Friedl. Denn dadurch ist es möglich, auch Steine ohne eine offene Schnittoperation über den Harnleiter zu entfernen.

    Nierensteine zertrümmern Durch die neue Technik konnte er das Operationsspektrum deutlich erhöhen. Dies gilt beispielsweise beim Einsatz eines Nierenstein-Zertrümmerers. Ein solches Gerät wird seit mehr als einem Jahr regelmäßig angemietet, um Patienten vor Ort behandeln zu können. Vorteil der Kombination von Nierenstein-Zertrümmerer und Durchleuchtungsplatz: Treten Komplikationen auf, kann man vor Ort auch operativ sofort weiterhelfen. Zu den Eingriffen, die nun in Marktoberdorf vorgenommen werden können, gehört auch das 'komplette Steinspektrum', erklärt Friedl, egal ob die Ablagerungen nun in der Niere, in der Harnblase oder im Harnleiter sitzen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Eingriffe an Prostata und Harnblase mit Hilfe endoskopischer Instrumente über die Harnröhre. Die totale Entfernung der Prostata bei Krebs wird ebenfalls durchgeführt. Immer wichtiger ist zudem die Behandlung von Frauen. Hier lindert ein Verfahren mit einem operativ eingesetzten Band beispielsweise die weibliche Harninkontinenz. Die neuen Behandlungsmöglichkeiten seien ein 'absoluter Fortschritt', freut sich auch Dr. Schiffer, der sich in absehbarer Zeit aus der Praxis zurückziehen will. Die Urologen behandeln derzeit in Marktoberdorf jährlich rund 500 bis 600 Patienten im Krankenhaus. Besonders erfreulich für die Ärzte und Patienten ist dabei die kurze Verweildauer: Mit einem Durchschnitt von 5,2 Tagen, den die Patienten im Krankenhausbett bleiben müssen, liege man einen Tag unter der Vorgabe. Der Belegabteilung stehen in der Marktoberdorfer Klinik zwölf Betten zur Verfügung.

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