Eine Tracht, sagt die Gautrachtenwartin Elisabeth Fleschhut, ist Lebenseinstellung. Genau deshalb ist sie manchmal wütend dieser Tage. Dann, wenn Tausende sagen, dass sie in Tracht zur Festwoche gehen.
Denn, so finden sie, ihr Mann Norbert (Gauvolksmusikwart beim Allgäuer Gauverband), ihr Sohn Florian (17), Dieter Häringer (zuständig für Mundart, Brauchtum und Laienspiel) sowie Hans Zodel (zweiter Gauvorsitzender): 'Das ist doch keine Tracht, das ist ein Partyg’wand.' Woran sie sich stoßen: 'Bei vielen wird alles vermischt - man läuft g’schlampert herum mit Turnschuhen zur Lederhose oder trägt das falsche Hemd.' Es sei ja schön, dass sich Junge für ihre Heimat interessieren - 'aber wenn man so rumläuft, verrät man die Heimat', sind sie überzeugt.
Ist das nun Tracht, was die Jugend zur Festwoche trägt - oder nicht? 'Natürlich ist es Tracht', sagt Monika Hoede, Volkskundlerin und Expertin der Trachtenberatungsstelle Krumbach. Natürlich sei eine solche 'Festwochen-Tracht' kein historisches Gewand - aber eben das, was 'eine bestimmte Volksgruppe als angemessen für einen Festbesuch im Jahr 2013 ansieht'.
Der Allgäuer Gauverband veranstaltet am Sonntag, 18. August, einen Tag der Tracht auf der Festwoche.
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Mehr Meinungen zur "Kleiderordnung" auf der Allgäuer Festwoche finden Sie in der Allgäuer Zeitung vom 10.08.2013 (Seite 33). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper