'Die größten Ängste sterbenskranker Menschen sind die Angst vor Schmerzen und die Angst vor Einsamkeit.' Das berichtete Prof. Dr. Ludwig Schmid, Palliativmediziner, früher in der Schloßbergklinik Oberstaufen tätig, in einem Vortrag vor Hospizbegleitern, Angehörigen und interessierten Besuchern in Oberstdorf. Eine Veranstaltung des Hospizvereins Kempten-Oberallgäu.
Um die letzte Lebensstrecke eines Menschen in Würde gehen zu können, müsse die Begleitung sowohl körperliche Beschwerden und Gebrechen berücksichtigen als auch auf seelische Ängste und Nöte einfühlsam eingehen. Dies sei Anliegen der Palliativ-Hospiz-Versorgung. Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Seelsorger, Kunsttherapeuten und ehrenamtliche Helfer seien in die Versorgung des Patienten eingebunden.
Grundlegend sei, Wunsch und Willen des Patienten umzusetzen und zu respektieren. Auch Angehörige würden als nahestehende Begleiter des Schwerkranken miteinbezogen und erfahren ebenso Unterstützung und Zuwendung. Von großer Bedeutung seien eine erfolgreiche Schmerztherapie sowie eine gesicherte Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Auch müssen Versorgungssysteme beispielsweise für Stuhl- oder Wasserableitung problemlos und ohne Belästigung des Trägers und seiner Umgebung funktionieren.
Zum Angstabbau beitragen
'Im seelischen Bereich stehen oft Angstgefühle, Einsamkeit und Isolation und – damit verbunden – eine subjektiv empfundene Nutz- und Wertlosigkeit im Vordergrund', referierte Schmid.
Eine liebevolle, einfühlsame Begleitung durch Angehörige, aber auch durch geschulte Hospizhelfer sowie durch Sozialdienste und Seelsorger könnten hier Geborgenheit und Ruhe vermitteln und damit auch wesentlich zum Angstabbau beitragen.
Ansprechpartner für Fragen zur Begleitung und Pflege ist das Hospiz-Palliativzentrum des Hospizvereins in Kempten unter Telefon 0831/9608580.