Sie waren 13 Jahre lang Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Ostallgäu, haben sich davor schon ehrenamtlich dort engagiert und stoßen als Kommunalpolitiker immer wieder Naturschutzprojekte in ihrer Gemeinde Pforzen an. Herr Freuding, wie steht es im Landkreis um den Umweltschutz?Josef Freuding:Wir haben lange gedacht, an uns im glücklichen Allgäu geht das alles vorbei. Doch mittlerweile bemerken viele selbst, dass etwas nicht stimmt. Der Klimawandel betrifft uns alle. Wichtig ist jetzt, dieses Unwohlsein, das viele Leute empfinden, in Lebensmut zu verwandeln.Da kommen für Sie auch die Gemeinden ins Spiel.Freuding:Ich habe das Gefühl, dass viele Leute etwas für die Umwelt machen wollen, aber nicht wissen, was sie eigentlich machen können. Deswegen müssen die Gemeinden unbedingt Lösungen vor Ort anbieten. Sie könnten beispielsweise ein großes Grundstück kaufen, darauf Blühflächen vermieten oder zusammen mit den Bürgern einen Klimawald anpflanzen. Unsere Wälder sind ja schon jetzt in einem katastrophalen Zustand.Wie würde dieser Klimawald dann entstehen?Freuding:Die Leute pachten einzelne Parzellen und pflanzen in Absprache mit den Förstern ihre Zukunftsbäume. Früher war es noch Tradition, dass man bei großen Lebensereignissen wie Geburten, Taufen oder Hochzeiten einen Baum gepflanzt hat. Aber wer macht das heute noch? Vielleicht trägt so ein ,kleiner eigener Wald’ auch dazu bei, dass die Menschen wieder dankbarer für die Natur um sie herum sind.
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