Für die Ärzte in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren mit der Zweigstelle Irsee war Walburga Kessler kein Mensch. Vielmehr sei sie 'krüppelhaft' und eine 'taubstumme Idiotin' und deshalb unheilbar gewesen. In der Zeit des Nationalsozialismus bedeutete die Diagnose: Tod.
Die Diktatur hatte den moralischen Rahmen der deutschen Gesellschaft gesprengt, weshalb auch Ärzte über Leben und Tod entscheiden durften. Walburga Kessler wurde 1944 als 25-Jährige in Irsee ermordet. Von dem Fall Kessler berichtete einer der Angehörigen in Irsee. Dort wurden sieben neue Stolpersteine gesetzt, um weiterer Opfer zu gedenken.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Dienstagsausgabe der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Kaufbeuren, vom 15.09.2015. Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu