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Zahlreiche Einwände gegen Bachverrohrung in Blöcktach - Kritik an Friesenrieder Plänen

Hochwasserschutz

Zahlreiche Einwände gegen Bachverrohrung in Blöcktach - Kritik an Friesenrieder Plänen

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    Mit zahlreichen Einwendungen gegen die Hochwasserschutz-Pläne für den Ortsteil Blöcktach musste sich der Gemeinderat Friesenried auseinandersetzen. Auf Kritik stößt vor allem die teilweise Verrohrung des Mühlbachs, der auf einer Strecke von knapp 400 Metern unter die Erde verlegt werden soll.

    Die Gemeinde will trotz der negativen Stellungnahmen an den Plänen festhalten. Auch wenn die Verrohrung für manche Fachbehörde eine "Todsünde" sei, lasse sich ein offener Bachlauf in diesem Bereich nicht realisieren, betonte Bürgermeister Wolfgang Gerum. Der Grund: Der betroffene Landwirt braucht die Flächen für seinen Betrieb.

    Die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingegangenen negativen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange (Behörden, Verbände und Vereine) befassen sich fast ausschließlich mit dem unterirdischen Bachabschnitt: Die Fischerei (vertreten von der Immobilien Freistaat Bayern) lobt zwar die naturnahe Gestaltung der Uferbereiche, doch ein Bach unter der Erde kommt für den Staatsbetrieb nicht infrage. Trotz der geplanten Lichtschächte werde die Wanderung der Fische durch den Tunnel gestoppt.

    Den Bach nur wegen eines einzigen Landwirtes unter die Erde zu verlegen, sei ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die Natur, meint die Kreisgruppe Ostallgäu im Bund Naturschutz - und hält nicht nur den Damm vor dem Ort für "überdimensioniert", sondern auch die finanziellen Aspekte des Schutzprojekts.

    Die (frühzeitig mit in die Planung einbezogene) Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt ringt sich "mühsamst" eine Zustimmung ab, würdigt dafür die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen und bringt eine Reihe von Detailänderungen bei der Bepflanzung der betroffenen Bereiche ein.

    Das Landwirtschaftsamt äußert sich nicht zur Verrohrung, drängt aber auf eine vertragliche Schadensersatz-Vereinbarung der Gemeinde mit jenen Landwirten, deren Felder im Hochwasserfall überflutet werden. Das Kreisbauamt schreibt irrtümlicherweise vom "Flächennutzungsplan der Gemeinde Baisweil", gibt aber sein OK. Keine Einwände gegen die Baumaßnahmen haben die Regierung von Schwaben und der Regionale Planungsverband. Die Zustimmung des Wasserwirtschaftsamtes stand schon vor der offiziellen Stellungnahme so gut wie fest.

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