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Vom antiken Ledersessel bis zur modernen Tischlampe

Geschäftsidee

Vom antiken Ledersessel bis zur modernen Tischlampe

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    Vom antiken Ledersessel bis zur modernen Tischlampe
    Vom antiken Ledersessel bis zur modernen Tischlampe Foto: Stefan Drescher

    Nummer 20, Rokokostil, Originalfassung, Gebrauchsspuren, 190 Euro. Fünf Worte, in Handschrift niedergekritzelt, stehen auf dem gelben Zettel, der auf der alten, hüfthohen Kommode liegt. Die kupferfarbene Oberfläche ist abgenutzt, besonders an den Kanten. Vom Holz blättert an vielen Stellen der Lack ab. Die Malerei auf den fein gearbeiteten Türen ist verblasst, wie eine steinzeitliche Malerei an der Wand einer Höhle. "Ein Liebhaberstück", sagt Michael Schneider.

    Der Verkaufsraum im Gut Haspelweiher wirk derzeit wie eine Mischung aus verstaubtem Antiquitätenhandel und modernem Möbelhaus. Rund 80 Einrichtungsgegenstände stehen in den bunt gestrichenen Räumen. Am 3. Dezember sollen sie in einer Auktion versteigert werden.

    Die Inspiration für seinen Geschäftsidee bekam Schneider (54), der seit 13 Jahren als selbstständiger Möbelhändler tätig ist, bei einer Möbelauktion am Münchener Viktualienmarkt. Etwas Ähnliches will Schneider nun auch in seiner Möbelhandlung Desono im Gut zwischen Waal und Waalhaupten etablieren. Nach der Auftaktveranstaltung am 3. Dezember sollen regelmäßige Auktionen stattfinden, "idealerweise alle sechs bis acht Wochen", wie der Waaler erklärt.

    Das Geschäftsmodell ist einfach: Die Besitzer können ihre Möbel im Gut Haspelweiher abgeben. Zu festen Terminen erfolgen Auktion, ganz bewährt nach dem Prinzip von Angebot und Zuschlag. Als Auktionator fungiert Schneider. Dafür erhält er eine Erlösbeteiligung.

    Das Angebot reicht von antiken Möbeln, wie dem Rokokoschränkchen oder dem feudalen, ledernen "Chesterfield"-Sessel bis zu modernen Möbelstücken, wie der dunklen Kommode mit den silbernen Griffen, die in einem der Ausstellungsräume steht. Hinzu kommen Wohnaccessoires wie Bilder, Spiegel oder Lampen und Ölgemälde. Die Gegenstände sind zum Teil neuwertig, vorwiegend jedoch gebraucht. "Schrott wird allerdings nicht angenommen, sondern nur qualitativ hochwertige Gegenstände", betont Schneider. Es soll kein Flohmarktimage entstehen.

    Interessenten können die Einrichtungsstücke vor den Auktionen zu festen Öffnungszeiten oder im Internet besichtigen. Nach den Veranstaltungen existiert zudem die Möglichkeit, nicht versteigerte Waren im so genannten Nachverkauf zu erstehen.

    Schneider ist davon überzeugt, dass seine Idee Zukunft hat. Und das nicht nur, weil die Bieter die Möglichkeit haben, außergewöhnliche Sachen zu günstigen Preisen zu erstehen, wie er sagt. "Im Internet sind Auktionen mittlerweile alltäglich. So etwas aber vor Ort mitzuerleben, ist immer noch etwas Besonderes."

    Informationen zu den Auktionen gibt es im Internet unter

    www.auktionshaus-gut-haspelweiher.de

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