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Viele verunsichert, ob sie neuen Sprit E10 tanken dürfen

Kraftstoff

Viele verunsichert, ob sie neuen Sprit E10 tanken dürfen

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    Viele verunsichert, ob sie neuen Sprit E10 tanken dürfen
    Viele verunsichert, ob sie neuen Sprit E10 tanken dürfen Foto: tobias bunk

    Bio macht sich gut, sogar beim Sprit. Nun verpflichtet ein Gesetz der Bundesregierung alle Tankstellen dazu, das neue Bio-Benzin "Super E10" anzubieten. Das neue Gemisch verunsichert jedoch die Autofahrer, denn nicht jeder Motor verträgt es. Auch der Thalhofener Engelbert Mayr blickt zunächst skeptisch auf die Zapfsäule mit der Aufschrift "E10". Doch dann tankt er sein Auto mit dem Bio-Benzin auf - "zum ersten Mal, aber ein Mal wird es schon gehen", hofft Mayr.

    An den Zapfsäulen der Marktoberdorfer Aral-Tankstelle ist seit Mittwoch bereits Super E10 zu lesen. Das enthält zehn Prozent Ethanol, im Super-Benzin sind nur fünf Prozent Ethanol drin. Der neue Kraftstoff soll nach dem Willen von EU und Bundesregierung dafür sorgen, dass weniger klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird. In zehn Jahren, heißt es, sollen zehn Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Ethanol gehört dazu.

    Erst den Autohersteller fragen

    Super E10 wird bei Aral fünf Cent billiger angeboten als Super und Super-Plus, die jetzt gleichviel kosten. An der Kasse hält Betreiberin Margit Beggel für die Kunden Merkzettel des Bundesumweltministeriums und des Aral-Konzerns bereit. Darauf steht, dass vor dem Tanken von Super E10 der Autohersteller befragt werden soll.

    Engelbert Mayr hat das nicht getan: "Ich wusste zwar, dass es ein neues Benzin gibt, aber nichts Genaueres." Der Geisenrieder Ralph Rödig ging hingegen auf Nummer sicher. Laut Autohaus bekommt sein Motor durch Super E10 keine Probleme.

    Von Anfragen verunsicherter Autofahrer weiß auch Hermann Kopetschke vom Opel-Autohaus Huber in Marktoberdorf zu berichten: "Bei uns rufen viele Kunden an, ob sie Super E10 tanken dürfen." Er sage ihnen dann, dass bei Opel nur der Motor "2.2 Direct" kein Super E10 verträgt. Mit diesem Motor können die Opel-Modelle Zafira, Vectra C und Signum ausgestattet sein. Kopetschke hat diese Angaben von einer Liste des Opel-Konzerns. An der Opel Huber-Tankstelle gebe es das neue Benzin zwar noch nicht, es solle aber demnächst kommen, so Kopetschke.

    In Marktoberdorf warten Esso- und Jet-Tankstelle ebenso noch auf die Einführung von Super E10. Laut V-Markt wiederum soll das neue Benzin ab heute zu haben sein. Noch kein Datum hat Xaver Ellenrieder von Esso parat. Bei Jet sei Mittwoch angepeilt, berichtet Verwalter Heinz Groß. Er fügt hinzu, dass er nicht wisse, wer im konkreten Fall Super E10 tanken darf. "Und wir dürfen aus Gründen der Haftung keine Empfehlungen aussprechen. Die Kunden müssen sich selbst informieren." Dazu gebe es unter anderem im Internet fundierte Informationen (siehe Infokasten). In Obergünzburg wird an der Aral-Tankstelle ebenso Super E10 angeboten. Bernd Moser, Betreiber der SB-Tankstelle in Obergünzburg bekommt das neue Benzin "in rund zwei Wochen".

    So mancher Autofahrer kann die Umstellung jedoch nicht nachvollziehen. Rödig erkennt "bei fünf Prozent mehr Ethanol keinen großen Effekt für die Umwelt". Aber tanken müsse man. Und Super E10 wird wohl an allen Tankstellen günstiger als Super und Super-Plus bleiben, wie Groß von der Jet erklärt: "Wir müssen vom Gesetzgeber aus bestimmte Mengen Super E10 verkaufen." Der Kaufanreiz für die Kunden sei ein günstigerer Preis. Stimmt - Rödig ist schon umgestiegen.

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