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Staudamm bei Roßhaupten bleibt ein paar Tage länger befahrbar

Verkehr

Staudamm bei Roßhaupten bleibt ein paar Tage länger befahrbar

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    Staudamm bei Roßhaupten bleibt ein paar Tage länger befahrbar
    Staudamm bei Roßhaupten bleibt ein paar Tage länger befahrbar Foto: Bernhard Weizenegger

    Der Verkehr über den Staudamm bei Roßhaupten fließt noch etwas länger. Nicht wie angekündigt gleich nach Ostern, sondern erst ab nächster Woche wird die Straße über die Forggensee-Talsperre für circa ein Jahr komplett für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Ein Durchlass für Radler und Fußgänger soll offen bleiben. Derzeit wird die Baustelle eingerichtet. Zunächst aber werden Baumaschinen und Materialien nur auf einem Parkplatz aufgestellt. Für den Verkehr ergeben sich laut Landratsamt Ostallgäu noch keine Änderungen. Die Bauarbeiten sollen am 10. April beginnen. Ob zeitgleich die Vollsperrung erfolgt, lässt das Landratsamt noch offen und will zeitnah darüber informieren. Im Zuge der Bauarbeiten werden zunächst Injektionen gesetzt, mit denen neuer Beton in die Risse im felsigen Untergrund des Staudamms gefüllt wird. Der Zement, der beim Bau in den 1950er Jahren in diese Spalten gegossen worden war, wurde vom Wasser rausgewaschen. Aus diesem Grund wurde der Damm undicht und muss nun nach 64 Jahren erstmals umfassend für rund 20 Millionen Euro saniert werden (wir berichteten). Aktuell stellen die Schäden laut der Uniper Kraftwerke GmbH, der Betreiberfirma des Forggensees, keine Gefahr dar. Das könnte sich beim Aufstauen aber ändern. Deshalb muss das Bauwerk vorher repariert werden. Die Sofortmaßnahme mit den Betoninjektionen soll es ermöglichen, den Forggensee relativ zeitnah zum üblichen Stauziel am 1. Juni mit Wasser zu füllen. Ganz wird das aber vermutlich nicht klappen. Mit ein paar Wochen Verzögerung sei zu rechnen. Das schlimmste Szenario – dass der See heuer gar nicht aufgestaut werden kann – schließt Uniper aber bislang weitgehend aus. Darunter hätte unter anderem die Forggesee-Schifffahrt massiv zu leiden. Könnten die Schiffe nicht auslaufen, wären das Umsatzeinbußen von über einer Million Euro. Im Füssener Stadtrat tauchte daher die Frage nach Entschädigungen auf. „Da es noch unklar ist, ob es überhaupt zu Ausfällen kommt, haben wir uns mit dem Thema noch nicht final beschäftigt“, sagt Uniper-Sprecher Theodoros Reumschüssel. „Aber wenn es berechtigte Forderungen gegen uns gibt, werden wir die natürlich prüfen.“ Allerdings sei nicht zwingend Uniper zu belangen. Es könne auch sein, dass der Aufstau von Behördenseite verhindert werde und wer dann für einen Ausgleich aufkommen müsste, sei offen.

    Mehr über die Bauarbeiten am Forggensee-Staudamm erfahren Sie in der Mittwochsausgabe der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Füssen, vom 04.04.2018. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper

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