Die Idee von einem "Snowkite Festival" in Irsee hätte einen gewissen Charme, da waren sich die Gemeinderäte einig: Auf der Hochebene in Richtung Kemnat sollte eine Veranstaltung mit den Größen des Sports stattfinden (wir berichteten). Beim Snowkite lassen Sportler einen Lenkdrachen steigen und werden dann - auf einem Snowboard oder Skiern stehend - vom Wind über den Schnee gezogen. Aber die betroffenen Grundstücksbesitzer lehnten das Vorhaben mehrheitlich ab. Dennoch will sich der Veranstalter nicht geschlagen geben.
"Nicht interessiert"
Die Grundbesitzer sehen einige Probleme auf sich zukommen: Zu viel Verkehr und Müll, Alkoholkonsum und ungelöste Sicherheitsfragen, berichtete Gemeinderat Karlheinz Sobek, der ein Treffen zwischen Veranstalter Matthias Müller und den Grundstücksbesitzern vorige Woche organisiert hatte. "Die Großveranstaltung ist nicht in ihrem Interesse. Sie sehen zu große Belastungen durch die Freizeitaktivitäten auf ihrem Land", erklärt Sobek. Sechs von zehn Landwirten waren dagegen. Müller wollte auf der Hochebene, die angeblich einer der besten Orte in Deutschland zum Snowkiten sei, ein Festival organisieren, das bundesweit den Höhepunkt der Saison darstellen sollte.
Bedauern im Gremium
Der Gemeinderat nahm die Entscheidung der Grundstücksbesitzer mit Bedauern auf: "Schade", sagte stellvertretend Günther Oberweiler. Müller ist enttäuscht. Doch die Flinte will er nicht ins Korn werfen: "Das Event wird stattfinden", meint er. Derzeit liefen bereits Gespräche für einen "Plan B".
Langlaufloipe wird verlegt
Der Wintersport beschäftigte die Räte bei der Sitzung auch abseits des geplanten Festivals. So billigte der Gemeinderat die Idee von Platzwart Werner Heimann, den Verlauf der Langlaufloipe etwas zu verlegen. Damit kämen die Langläufer künftig weder Bauern noch Waldbesitzern oder eventuellen Snowkitern in die Quere. Zudem findet sich der Einstieg für die Irseer Runde dann am Sportplatz. Dort stünden auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung, betonte Heimann.
Er griff zudem eine Idee vom Dritten Bürgermeister Bertram Sellner auf: Der hatte vorgeschlagen (da heuer der Oggenrieder Weiher abgelassen ist), eine Eisfläche auf dem Marktplatz zum Schlittschuhlaufen zu schaffen. Doch die Fläche sei zu abschüssig. Stattdessen könne ein Areal zwischen den Sportplätzen präpariert werden, erklärte Heimann. Der Vorschlag wird nun auf seine Umsetzung vom TV Irsee geprüft. Ebenfalls weiter geprüft wird der Untergrund in der mittleren Mühlstraße: Dort sind an einem Haus, einer Stützmauer und der Straße Schäden aufgetreten. Eine Untersuchung ergab, dass es Wasserschäden in den Rohrleitungen gebe. Aber eine zweite Stützmauer sei stabil.
Vor der Reparatur der Schäden will die Gemeinde deshalb mit dem Hauseigentümer Baumaßnahmen erörtern - auch, da die Bauten an der Grenze zwischen zwei Bodenschichten stehen.