Es war ein scxhreckliches Verbrechen: Ein Mann stieß im Juni bei Schloss Neuschwanstein zwei Touristinnen in eine Schlucht. Eine der Frauen starb. Die Staatsanwaltschaft erhob jetzt Anklage - wegen Mord, Vergewaltigung und Kinderpornos.
Die Tat erschütterte die Menschen weit über das Allgäu hinaus. Am Mittwoch, 15. Juni 2023, kam es an der Marienbrücke, einem beliebten Ausflugsziel nahe Schloss Neuschwanstein, zu einer tödlichen Attacke. Ein 30-Jähriger aus den USA stürzte zwei junge Touristinnen eine Schlucht hinunter. Eine 21-Jährige überlebte den tiefen Sturz nicht - sie erlag ihren schweren Verletzungen. Ihre 22-jährige Freundin wurde schwer verletzt.
- English Version here: US woman killed next to Neuschwanstein Castle: Man from Michigan accused of murder
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Kempten Anklage erhoben. Der 30-jährige mutmaßliche Täter soll demnach die jüngere der beiden Frauen zunächst entkleidet, dann bis zur Bewusslosigkeit stranguliert, sie vergewaltigt und dann den Abhang hinunter gestoßen haben. "Schon allein diese Gewalteinwirkung dürfte tödlich gewesen sein", sagt Staatsanwalt David Beck.
Mord bei Schloss Neuschwanstein: Anklage erhoben - was wird dem mutmaßlichen Täter vorgeworfen?
Erstmals öffentlich bekannt gemacht haben die Behörden jetzt auch, dass auf dem Handy und Laptop des Verdächtigen aus dem US-Bundesstaat Michigan kinderpornografisches Material gefunden wurde.
Die Polizei nahm den Verdächtige noch am Tag der Tat vor Ort fest. Es handelte sich um einen Mann aus dem US-Bundesstaat Michigan, der ebenfalls als Tourist in Deutschland war. Gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft Kempten jetzt Anklage erhoben. Der 31-Jährige soll sich wegen Mordes, der Vergewaltigung mit Todesfolge, des versuchten Mordes sowie des Besitzes kinderpornografischer Inhalte vor Gericht verantworten. Der Prozess wird vor dem Landgericht Kempten stattfinden. Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass der Mann voll schuldfähig ist.
Mord nahe Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein: Anklage gegen 31-Jährigen erhoben

Bei Schloss Neuschwanstein
Ermittlungen zur tödlichen Attacke nahe der Marienbrücke bald beendet
Wenn das Landgericht die Anklage gegen den 30-Jährigen zulässt droht ihm in Deutschland eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der heute 31-Jährige, für den die Unschuldsvermutung gilt, hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.