Der rote Teppich war am Eingang des Füssener Alpenfilmtheaters für Sabin Tambrea, Hauptdarsteller des neuen Films 'Ludwig II.' ausgerollt. Er, der im Internet schon kurz nach der Premiere als 'Filmkönig' bezeichnet wird, betrat am Samstag mit Kinobetreiber Lars Doppler unter Jubel der 160 Besucher den Filmsaal. Sympathisch und locker ging er auf die Fragen ein, die von verschiedenen Zuschauern heraussprudelten.
Die Bemerkung eines Filmgastes dürfte ihn besonders gefreut haben: 'Für mich hat sich das Mysterium Ludwigs nach dieser Darstellung sensationell gefestigt.' Er quittierte sie schmunzelnd:
'War das schon das Schlusswort?' und fuhr weiter: 'Der Film Ludwig II. ist vor allem für jene, die geöffnete Herzen haben.' Die Frage, wie man sich mit der Rolle identifizieren könne, gab er zurück. 'Können wir das, gerade in Füssen nicht alle? Haben wir nicht auch Träume im Leben, die glücklich machen?'
Er gab zu, dass es nicht leicht war, sich der Rolle zu nähern, da unwahrscheinlich viel Material vorhanden ist. Auch das Studium der Opern Wagners habe ihm geholfen. Er bekannte: 'Faszinierend ist die Einsamkeit dieses Menschen, der mit der Suche nach Liebe eine Gemeinsamkeit aufweist, die auch heute aktuell ist.
Überzeugend war sein Bekenntnis davon, was er am meisten liebte.'
Kraft und Vision
'Nur durch die Kraft und Vision aller beteiligten Menschen konnte dieser Film entstehen.' Und was war am schwierigsten? 'Eindeutig die Kussszene', so Tambrea. 'Sie musste oft wiederholt werden', und schob nach:
'Nicht, weil wir das gerne wollten.' Dann erklärte er, dass acht Jahre Vorarbeit nötig waren. Es schlossen sich 73 Drehtage an, bei denen man kaum aus der Arbeit herauskam. Zum Schluss seiner Vorstellung nahm Sabin Tambrea ein Geschenk von Lars Doppler in Empfang.
Es war aber nicht ein Schwan, wie es der Ludwigdarsteller zunächst laut vermutete, sondern ein 40 Jahre altes Plakat der damaligen Verfilmung mit O.W. Fischer und das Originalprogrammheft. Groß war die Schlange jener, die sich für ein Autogramm anstellten.