Schädling: Nach Sturm Niklas fand der Borkenkäfer beste Brutbedingungen im Forstrevier Buchloe vor

10. September 2015 18:19 Uhr von Tanja Ohnesorg
Tanja Ohnesorg

Täglich wird neuer Befall festgestellt

Wenn zur gewöhnlich anfallenden Arbeit täglich noch Aufgaben hinzukommen, mag das für manchen wie ein Albtraum klingen. Für Stephan Fessler, Leiter des Forstreviers Buchloe, ist das ganz normal.

'Jeden Tag, wenn ich draußen bin, finde ich auch etwas', sagt er. Was er meint, ist der Borkenkäferbefall. Etwa 25.000 Festmeter Holz warf Orkan Niklas im Bereich des Forstreviers Buchloe am 30. März und am 1. April zu Boden – das sind etwa 20 Prozent des Jahreseinschlags.

Dazu kamen die extremen Trockenphasen im Juli und August, die dem Käfer optimale Bedingungen zur massenhaften Vermehrung boten. Bisher habe man vermutlich etwas mehr als die Hälfte des befallenen Bestands gefunden, schätzt Fessler.

In seinem Revier wie auch im gesamten Ostallgäu gibt es eine weitere Besonderheit, die dafür gesorgt hat, dass auch lange nach dem Sturm noch Bäume umfallen: 'Wir haben hier viele ungeeignete, sogenannte wechselfeuchte Standorte für Fichten - dort wurzeln sie besonders flach und haben wenig Halt.'

Gut zu erkennen ist das im Buchloer Stadtwald, der seit Niklas stark gelichtet wirkt. 'Hier gibt es eine Art Domino-Effekt: die Bäume halten sich gegenseitig - fällt einer um, fallen bald darauf auch die Nachbarn', erklärt Philipp Gloning, Forstrat am Forstamt in Kaufbeuren.