"Das Projekt Buchloe steht und wird in den nächsten Jahren realisiert." Feierlich und auch ein bisschen stolz verkündete Günther Pichler, Regionalbereichsleiter der DB Station&Service AG, am Donnerstagabend den Neubau des Bahnhofempfangsgebäudes in Buchloe. Als "historischen Moment" bezeichnete Bürgermeister Josef Schweinberger die Bürgerversammlung in der Mittelschulaula, während die rund 200 Interessierten begeistert applaudierten.
Der Bahnhof Buchloe, eine der größten Umsteigestationen Bayerns, soll für rund zwei Millionen Euro ein neues, modernes Empfangsgebäude erhalten. Die aktuellen Pläne stellte Marc Ulrich, Chefarchitekt der DB Station&Service AG, vor. "Wir freuen uns, dass wir nun gemeinsam mit der Stadt zu einer Entscheidung gelangt sind. Das neue Empfangsgebäude bildet ein modernes Tor zur Stadt", betonte Ulrich. "Geschafft. Die Planung für das Empfangsgebäude steht. Wir freuen uns auf eine zeitnahe Umsetzung", zeigte sich Schweinberger erleichtert. Baubeginn könnte bereits im kommenden Jahr sein.
Lichtdurchflutete Halle
Durchgesetzt hatte sich bei den Treffen des Arbeitskreises die "Zett"-Variante mit zwei Baukörpern, die durch eine lichtdurchflutete Halle verbunden werden (siehe Infokasten). Dem Gremium gehören unter anderem Vertreter der Stadtratsfraktionen, Stadtplaner Jochen Baur aus München, Stadtbaumeister Herbert Wagner, Günther Pichler, Bernd Kittel, Leiter der Abteilung Vermietung bei DB Station & Service, sowie ein Vertreter der Städtebauförderung an.
"Der neue Bahnhof wird aufgrund seiner Lage keine Rückseite haben", erklärte Ulrich. Für die Oberflächengestaltung kommen drei Materialien infrage: Naturstein, Putz und großformatige Faserzementplatten. "Wir würden vermutlich die günstigste Variante wählen", sagte Pichler. Details müssten in den nächsten Wochen und Monaten noch festgelegt werden.
Die Stadt wird unter anderem für die öffentlichen Toiletten, die vermutlich teurere Fassade und Überdachungen etwa 500000 Euro beisteuern. "Für unseren Bahnhof nehmen wir Geld in die Hand", betonte Schweinberger.
Treppe wird eingehaust
Die Stadt plant zudem die Errichtung eines neuen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) und die damit verbundene Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. "Das ist aber Zukunftsmusik", so der Bürgermeister. Das neue Empfangsgebäude habe absoluten Vorrang. Besonderen Wert legt das Stadtoberhaupt auch auf die geplante Einhausung der Treppe zur Unterführung: "Die müssen wir unbedingt eisfrei bekommen."
Bernd Kittel erklärte, dass sich das neue Empfangsgebäude durch die Mieteinnahmen finanzieren müsse. Er sei mit mehreren Interessenten im Gespräch. Verträge seien allerdings noch nicht unterschrieben.
Bei der Diskussion nahmen die Bürger den Entwurf äußerst positiv auf. Die Kubatur sowie die architektonische Gestaltung kamen überwiegend gut an. Kritik wurde vereinzelt an der Pultdachform, dem Flachdach der Halle, der fehlenden Überdachung im südlichen Eingangsbereich und dem geplanten Fastfood-Restaurant geübt.
Das neue Empfangsgebäude bildet ein modernes Tor zur Stadt."
Marc Ulrich, Chefarchitekt der DB Station&Service AG
Das neue Bahnhofsempfangsgebäude als Modell. Mit einer Länge von 37 Metern, einer Breite von 28 Metern und einer Höhe von acht Metern wird der Gebäudekomplex das Areal zwischen Straße und Gleisen gut ausfüllen. Quelle: DB Station&Service AG, I.SBP